Seit dem Jahr 2000 zeigen die Public Eye Awards den Akteuren der Weltwirtschaft, dass Menschen und Umwelt verachtende Geschäftspraktiken Konsequenzen haben – primär für die davon Betroffenen, aber auch für das Firmenimage. Ob ausbeuterische Arbeitsbedingungen, Umweltsünden, absichtliche Fehlinformation oder Nichteinhalten der Unternehmensverantwortung: Im Vorfeld des World Economic Forums (WEF) im Januar werden die übelsten Unternehmen des Jahres auf einer Shortlist öffentlich angeprangert. Diese Firmen spüren den Druck der Zivilgesellschaft: Unsere „renommierten“ Schmähpreise stellen die Konzernskandale in internationales Scheinwerferlicht und helfen so NGO-Kampagnen auf der ganzen Welt zu mehr Gehör.
Greenpeace Schweiz ist Mitträgerin der Public Eye Awards. Uns freut, dass auch andere Organisationen nicht davor zurückschrecken zerstörerisches Firmenverhalten anzuklagen. In diese Fall Glencore International AG. Dem Rohstoffgigant wurde 2008 der Public Eye Swiss Award verliehen, nachdem Glencore mit Kohleminen in Kolumbien massive Umweltverschmutzung verursachte und die Gesundheit der Bevölkerung gefährdete. Glencore hat seine Rücksichtslosigkeit bewiesen, weder Naturzerstörung noch gewaltsames Vorgehen gegen die Lokalbevölkerung scheinen die Gier des Konzernes zu bremsen. In wie weit sich die Situation um die drei Kohlemienen im kolumbianischen Departement Cesar verbessert hat, können wir gegenwärtig nicht beurteilen. Die Nominierung durch die Stiftung ethecon lässt jedoch vermuten, dass Glencore immer noch nicht gewillt ist, den Sorgfaltspflichten eines multinationalen Konzerns nachzukommen.
Wir danken der Stiftung ethecon, dass auch sie die zerstörerischen Handlungen von Unternehmen an den Pranger stellen. Mögen unsere Bemühungen irgendwann Früchte tragen!