Die Verleihung des internationalen ethecon Dead Planet Award
Die jeweiligen EmpfängerInnen dieses Preises werden (über die internationalen Medien) informiert, aber aus Gründen der Verachtung ausdrücklich nicht zur Verleihung nach Berlin eingeladen. Stattdessen werden im Rahmen des Festaktes nur ihre Namen bekannt gegeben und die Verleihung des Schmähpreises an sie begründet. Die Gründe, die zu der Entscheidung für den Internationalen ethecon Dead Planet Award (ehemals auch „Black Planet Award“) führten, werden in einem Faktendossier als Broschüre veröffentlicht und in drei Sprachen international verbreitet. In einem ebenfalls mehrsprachig publizierten Offenen Brief werden die PreisträgerInnen öffentlich und international angesprochen.
Von besonderer und eigenständiger Bedeutung innerhalb der Verleihung der beiden
internationalen ethecon Preise sind die in der Regel drei bis acht Monate nach dem öffentlichen Festakt stattfindenden Aktionen zur Übergabe des jeweiligen Internationalen ethecon Dead Planet Award (ehemals „Black Planet Award“). Diese Übergaben werden in Zusammenarbeit mit NGOs, die sich mit den entsprechenden Preisträger*innen beschäftigen, dort organisiert, wo die Preisträger*innen persönlich zu konfrontieren sind: In den Konzern-Zentralen, auf ihren Aktionärsversammlungen oder bei ihnen zuhause. Die Übergabe des Schmähpreises findet im Rahmen einer nach Kräften spektakulären öffentlichen Aktion statt. Mit dieser Form wird die relative Eigenständigkeit des Negativpreises gegenüber dem Positivpreis hergestellt und gesichert und zugleich der öffentliche Protest stärker zur Geltung gebracht.
Übergabe des Dead Planet Award 2018 an VOLKSWAGEN
Übergabe des Dead Planet Award 2017 an RHEINMETALL
Übergabe des Dead Planet Award 2016 an COCA COLA
Übergabe des Dead Planet Award 2015 an DOW CHEMICAL
Übergabe des Dead Planet Award 2013 an DEUTSCHE BANK
Übergabe des Dead Planet Award 2012 an GLENCORE
Übergabe des Dead Planet Award 2011 an TEPCO
Übergabe des Dead Planet Award 2010 an BP
Übergabe des Dead Planet Award 2009 an FORMOSA PLASTIC GROUP
Übergabe des Dead Planet Award 2008 an BLACKWATER/ACADEMI
Übergabe des Dead Planet Award 2007 an NESTLÉ
Übergabe des Dead Planet Award 2006 an MONSANTO/BAYER
Zu verschiedenen mit dem Internationalen ethecon Dead Planet Award an den Pranger gestellten Konzernen, Manager*innen und Großaktionär*innen führt die Stiftung anhaltend Kampagnen. Es geht dabei darum, die internationale Öffentlichkeit über Konzernverbrechen und die hinter ihnen stehenden, verantwortlichen Akteur*innen und Profiteur*innen aufzuklären sowie öffentlichen Druck zu erzeugen. Es geht beispielsweise um folgende Personen und Konzerne:
2020
Jeff Bezos (Großaktionär und Vorstandsvorsitzender) / Versand- und Datenhandelskonzern AMAZON / USA
2019
Wesley Mendonça Batista und Joesley Mendonça Batista (Großaktionäre) sowie José Batista Sobrinho (Vorstandsvorsitzender) / Fleischkonzern JBS (Brasilien)
2018
Herbert Diess (Vorstandsvorsitzender), Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen) / Automobil-Konzern VOLKSWAGEN AG / Deutschland
2017
Armin Papperger (Vorstand), Ulrich Grillo (Aufsichtsrat), Larry Fink (Großaktionär/BLACKROCK) und Paul Manduca (Großaktionär/PRUDENTIAL) / Rüstungskonzern RHEINMETALL / Deutschland
2016
Muhtar Kent (Vorstand), James Quincey (Vorstand) sowie Warren Buffet (Großaktionär) / Getränke-Konzerns COCA COLA / USA
2015
Andrew N. Liveris (Vorstandsvorsitzender), James M. Ringler (Mitglied des Vorstands) sowie die Großaktionär*innen / Chemie-Konzern DOW CHEMICAL / USA
2013
Anshu Jain und Jürgen Fitschen (Vorstandsvorsitzende) sowie die Großaktionär*innen / Finanz-Konzern DEUTSCHE BANK / Deutschland
2012
Ivan Glasenberg (Vorstandsvorsitzender), Simon Murray (Aufsichtsratsvorsitzender), Tony Hayward (Verwaltungsrat) sowie die Großaktionär*innen / Rohstoff-Konzerns GLENCORE / Schweiz
2011
Tsunehisa Katsumata (Vorsitzender), Masataka Shimizu (ehem. Präsident), Toshio Nishizawa (aktueller Präsident) sowie die Großaktionär*innen / Energie-Konzern TEPCO (verantwortlich für die Menschheitskatastrophe in Fukushima) / Japan
2010
Tony Hayward (Vorstandsvorsitzender), Bob Dudley (designierter Vorstandsvorsitzender), Carl-Henric Svanberg (Aufsichtsratsvorsitzender) sowie dieGroßaktionär*innen / Öl- und Energie-Konzerns BP / Großbritannien
2009
Besitzerfamilie Wang, Lee Chih-tsuen (Vorsitzender) und weitere verantwortliche Manger*innen / Chemie- und Elektro-Konzerns FORMOSA PLASTICS / Taiwan
2008
Erik Prince (Besitzer), Gary Jackson (Präsident), Chris Bertelli (Firmensprecher) des Kriegsdienstleistungskonzerns BLACKWATER (aus Gründen der öffentlichen Reputation in XE umfirmiert) / USA
2007
Peter Brabeck-Letmathe (Vorstandsvorsitzender), Liliane de Bettencourt (Großaktionärin) sowie weitere Großaktionär*innen und Manager*innen / Lebensmittel-Konzern NESTLÉ / Schweiz
2006
Großaktionär*innen und verantwortliche Manager*innen des Agrar- und Gentechnik-Konzerns MONSANTO (incl. chemische Kampfstoffe) / USA