Während die Regierungsmitglieder im Bundestag noch über die Verantwortlichkeiten in der „Flüchtlingskrise“ diskutieren, lädt die privat organisierte Rettungsorganisation Sea-Watch heute die selben Abgeordneten dazu ein, in einem überfüllten Original-Flüchtlingsboot auf der Spree hautnah ähnliche Umstände wie die einer Flucht über das Mittelmeer mit zu erleben.
Denn am 1. Oktober hatte der Bundestag mit 450 Ja-Stimmen, 116 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen beschlossen, anstatt mehr Flüchtlinge in Seenot zu retten, Schleuser zu bekämpfen – auch unter Einsatz von Waffen. 950 Soldatinnen und Soldaten sollen sich an der FRONTEX-Mission namens „Sophia“, dem Kampf der EU gegen Schlepper, beteiligen.
Dass auch unbescholtene Flüchtlinge unter diesem militärischen Einsatz zu leiden haben, wird erwartet. „Wenn dem Deutschen Bundestag als Antwort auf sich wiederholende Bootskatastrophen vor Libyen, lediglich der bewaffnete Einsatz gegen sogenannte kriminelle Schleuserbanden einfällt, zeigt dies, dass das Deutsche Parlament nicht ausreichend über die Lage im zentralen Mittelmeer informiert ist“, äußerte Frank Dörner, Allgemeinarzt und humanitärer Helfer der Initiative Sea-Watch gegenüber dem Greenpeace-Magazin.
Die Einladung kommt gerade zur rechten Zeit: am 15.10. wird im Bundestag über die geplante Verschärfung des Asylrechts diskutiert, die endgültige Entscheidung soll am 16.10. fallen.
Entsprechend der aktuellen Entwicklungen hat die Stiftung ethecon das Motto ihrer Stiftungstagung am 21.11. im Pfefferwerk in Berlin unter den Titel: „FRONTEX stoppen – Fluchtursachen bekämpfen und nicht die Flüchtlinge!“ gestellt.
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