Zu dem Namen British Petroleum kam der BP-Konzern durch die 1904 in Deutschland gegründete Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft (DPAG), die 1906 in die Europäische Petroleum-Union (EPU) überging. Im selben Jahr gründete letztere die British Petroleum Company für den Vertrieb ihrer Produkte in Großbritannien. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde diese von der britischen Regierung beschlagnahmt und 1917 in das Eigentum der Anglo-Persian Oil Company (APOC) überführt. Nach der Umbenennung des Irans wurde daraus 1935 die Anglo-Iranian Oil Company (AIOC). Die Umbenennung in BP erfolgte 1954.
Die Anglo-Persian Oil Company wurde ihrerseits 1909 gegründet, um gerade im Iran entdecktes Öl zu fördern. Die dabei an den Staat abgeführten Gebühren lagen zunächst deutlich unter dem, was später von den US-amerikanischen Ölfirmen an die Förderländer gezahlt wurde. Nachdem der Nationalist Mohammed Mossadeq 1951 Premierminister wurde, verstaatlichte das Parlament die gesamte Ölindustrie.
Die National Iranian Oil Company ersetzte die AIOC. Die AIOC zog ihr Management aus dem Iran ab und organisierte den Boykott iranischen Öls. Als Eigner der AIOC versuchte die britische Regierung die Verstaatlichung beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag anzufechten, wurde aber abgewiesen.
Im Frühling 1953 bevollmächtigte der US-Präsident Dwight D. Eisenhower die CIA, mit der Unterstützung der britischen Regierung einen Coup gegen die von Mossadeq geführte iranische Regierung zu organisieren. In Zusammenarbeit mit dem persischen Schah und dem Militär wurde am 19. August 1953 der demokratisch gewählte Mossadeq gewaltsam gestürzt, begleitet von der grausamen Verfolgung
aller fortschrittlichen und demokratischen Kräfte. Dieser Staatsstreich ist unter dem Codenamen dieser Verschwörung bekannt geworden: „Operation Ajax“. AIOC war Teil dieses anglo-amerikanischen Staatsstreichs und kehrte danach in den Iran zurück, hatte aber keine Monopolstellung in der iranischen Ölindustrie
mehr, da ihr Anteil auf 40 Prozent innerhalb eines internationalen Konsortiums begrenzt wurde.
Der 1954 umbenannte BP-Konzern weitete erst ab 1959 sein Ölgeschäft über die Grenzen des Mittleren Ostens hinaus aus, zunächst nach Alaska, 1965 in die Nordsee, 1978 wurde er Mehrheitseigner bei einer US-amerikanischen Ölfirma. Die siebzigjährige Präsenz im Iran wurde 1979 durch die Islamische Revolution beendet, als Ayatollah Khomeini das Firmenvermögen entschädigungslos konfiszierte.