Preisträger der beiden ethecon-Preise 2009 gekürt
Die Preisträger der beiden internationalen ethecon-Preise 2009 stehen fest: Der „Blue Planet Award 2009“ geht an den israelischen Friedens- und Menschenrechtsaktivisten Uri Avnery, der „Black Planet Award 2009“ stellt die Besitzerfamilie Wang sowie den Vorsitzenden der FPG, Lee Chih-tsuen, und das verantwortliche Management der FORMOSA PLASTICS GROUP (FPG) / Taiwan an den internationalen Pranger.
„ethecon – Stiftung Ethik und Ökonomie“ verleiht in Zusammenarbeit mit der international berühmten ZERO-Legende Otto Piene seit 2006 jährlich zwei
zunehmend angesehene internationale Preise: Der Positiv-Preis „Blue Planet Award“ würdigt außerordentlichen Einsatz zum Erhalt und zur Rettung des „Blauen Planeten“, der Schmähpreis „Black Planet Award“ prangert herausragende Verantwortung für den Ruin und die Zerstörung des „Blauen Planeten“ an.
Am 30. Juli 2009 lief die international ausgeschriebene Frist für die Einreichung von Vorschlägen für die aktuellen ethecon-Preise aus. Aus verschiedenen Bereichen der sozialen Bewegungen aus vier Ländern wurden sowohl für den „Blue Planet Award 2009“ als auch für den „Black Planet Award 2009“ zahlreiche Nominierungen eingereicht.
In mehreren Sitzungen der Findungskommission der Stiftung wurden die Vorschläge geprüft und der Vorstand der Stiftung legte am 08. September 2009 die aktuellen Preisträger fest. Die Verleihung der beiden ethecon-Preise wird traditionell in einem öffentlichen Festakt in Berlin am 21. November 2009 vorgenommen werden.
Der „Blue Planet Award 2009“ wird an den israelischen Friedens- und Menschenrechtsaktivisten Uri Avnery gehen. Als Helmut Osterman in Deutschland geboren, lebt Uri Avnery seit seinem zehnten Lebensjahr in Palästina, wo er sich seit 1948 unermüdlich für die Idee des israelisch-palästinensischen Friedens und die Koexistenz beider Staaten einsetzt. Und dies nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Durchaus auch mit allen Konsequenzen staatlicher Repression bis hin zu Morddrohungen und auch tatsächlichen Anschlägen auf Leib und Leben. Uri Avnery steht u.a. für das international hoch geschätzte israelische Friedensnetz Gusch Schalom.
Mit dem „Black Planet Award 2009“ werden die auf ein Vermögen von bis zu 70 Milliarden Euro geschätzte Besitzerfamilie Wang, der Geschäftsführer Lee Chih-tsuen und das Management der FORMOSA PLASTICS GROUP (FPG) / Taiwan angeprangert. Die milliardenschwere Formosa Plastics Group (gegründet 1954) ist einer der weltweit größten Produzenten des berüchtigen Stoffes PVC, der u.a. für schwere Gesundheitsrisiken wie Krebs, Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen sowie für Fehlgeburten und Geburtsfehler verantwortlich gemacht wird. Der Konzern ist zudem bekannt für seine unverantwortlichen Umgang mit Umwelt- und Gesundheitsschutz.
Die vorherigen ethecon-Positivpreise gingen an Diane Wilson/USA (2006), Vandana Shiva/Indien (2007), José Abreu und Hugo Chavez/Venezuela (2008). Mit den ethecon-Schmähpreisen wurden bisher die EigentümerInnen bzw. AktionärInnen und das verantwortliche Management der Konzerne MONSANTO (2006), NESTLÉ (2007) und BLACKWATER/XE (2008) angeprangert.
ethecon ist im Gegensatz zu den vielen Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen eine der wenigen Stiftungen „von unten“, die sich vor allem in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht. Die Stiftung hat derzeit elf StifterInnen, weitere Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften.
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Hubert Ostendorf (Vorstand ethecon)
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