Während die für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko verantwortlichen BP-Manager ohne Strafe bleiben, soll Diane Wilson für ihren friedlichen Protest gegen BP für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis geworfen werden.
Zur Person von Diane Wilson
Wer im Jahr 2006 und im Jahr 2009 an den Internationalen ethecon Tagungen in Berlin teilgenommen hat, kennt Diane Wilson als eine bewundernswerte Frau (Jahrgang 1948). Aufgeschlossen, umgänglich, freundlich, keinem Spaß abgeneigt.
Diane Wilson ist in langer Familientradition Fischerin am Golf von Mexiko, hat fünf Kinder und viele Enkel. Vor vielen Jahren wurde sie zunehmend erschüttert auf Grund der verheerenden Umweltzerstörung ihrer Fischgründe durch die ortsansässige Chemische Industrie. Nach und nach wurde aus der Fischerin eine Kämpferin für Ökologie, später dann auch für Frauenrechte und Frieden. Sie setzte sich ein für den Schutz ihrer heimatlichen Umwelt, für die Entschädigung der Bhopal-Opfer durch den nahegelegenen US-Konzern Union Carbide, gegen den Irak-Krieg, für Frauenrechte, für die Rechte von Gefangenen, für die Rettung des Klimas und für durch die Produktion gesundheitlich geschädigte Arbeiter – um nur einige Ihrer Themen und Aktionen zu nennen. Sie hat inzwischen ein Buch geschrieben (An Unreasonable Woman), das mit 40.000 verkauften Exemplaren eine bemerkenswerte Auflage erreichte. Im Moment hat sie ein wissenschaftliches Studium aufgenommen und arbeitet an einem zweiten Buch.
Nachdem die Menschen in ihrem Dorf sie zunächst als Spinnerin abtaten, stellten sie sich im Rahmen der voranschreitenden Verwüstung ihrer Fischgründe und ihrer Umwelt vor Ort mehr und mehr auf ihre Seite und schützten sie beispielsweise auch gegen die Verhaftung durch die Küstenschutz-Polizei. Ihr Mann allerdings hat sich bereits vor langer Zeit von ihr getrennt, weil ihren Wandel hin zum Einsatz für Umwelt, Frieden und Menschenrechte nicht mittrug.
Zum ethecon Preis
Im Jahr 2006 verliehen wir Diane Wilson in Berlin den ersten Internationalen ethecon Blue Planet Award, weil sie ein herausragendes Beispiel dafür war, wie sich Menschen für die ethischen Grundlagen einsetzen, die entscheidend für den Erhalt unseres Blauen Planeten sind. Seitdem hat Diane immer wieder auch die Arbeit von ethecon unterstützt: Sie beteiligte sich maßgeblich an den Aktionen zur Übergabe der Internationalen ethecon Black Planet Awards an die Verantwortlichen von MONSANTO (2006), von BLACKWATER (2008) und FORMOSA PLASTICS (2009).
Diane Wilson braucht jetzt unsere Solidarität und Hilfe. Zweieinhalb Jahre Gefängnis für nichts als einen harmlosen und friedlichen Protest – das ist der Versuch, einen Menschen, der sich gegen den Ruin unserer Welt wehrt, zu brechen.