Es tut sich etwas in Bhopal!

Am 3. Dezember 2024, jährte sich die größte Chemiekatastrophe der Menschheitsgeschichte zum 40. Mal.

Seit dieser Woche gibt es die Nachricht, dass ein Teil des Giftmülls nun abtransportiert wurde und verbrannt werden soll.

„Die 337 Tonnen Abfall sind nur ein Prozent des gesamten Abfallmaterials“ sagt Rachna Dhingra, ethecon Blue Planet Award-Presiträgerin gegenüber BBC. Doch ohne den jahrzehntelangen Kampf wäre bis heute noch nichts geschehen!

Die Umweltaktivisten kritisieren, dass der Giftmüll jetzt an anderer Stelle zum Problem wird und so ein zweites „Bhopal in Zeitlupe“ entstehe.

Wir haben heute mit Rachna Dhingra gesprochen und ihr einige Fragen gestellt. In den kommenden Tagen werden wir ausführlicher und mit allen nötigen Hintergrundinformationen berichten. Wir lassen die Verantwortlichen der menschgemachten Katastrophe nicht aus den Augen!

Was ist passiert?

In Bhopal (Indien) trat in der Nacht vom 2. auf den 3. Dezember 1984 aus dem Werk von UNION CARBIDE, einer Tochter von DOW CHEMICAL, tödliches Giftgas aus. Es kamen direkt mehr als 8 Tsd. Menschen zu Tode, 25 Tsd. Menschen kostete das Gift in den folgenden Monaten das Leben. Hunderttausende wurden derart vergiftet, dass auch heute noch täglich Menschen an den Folgen sterben.

Für diese Verbrechen hat ethecon die Vorstände Andrew Liveris und James Ringler sowie die GroßaktionärInnen des Chemie-Konzerns DOW CHEMICAL mit dem Internationalen Dead Planet Award 2015 an den Pranger gestellt.

Noch nicht einmal das hochgradig verseuchte Gelände der DOW-Tochter UNION CARBIDE wurde bis heute komplett saniert. Es vergiftet noch heute täglich Hunderte von Menschen, da die Gifte längst im Grundwasser und damit im Trinkwasser angekommen sind.

Die Verantwortlichen von DOW CHEMICAL entziehen sich der gerichtlichen Verfolgung, der Konzern weigert sich, angemessen zu entschädigen. Die Ruine des Werkes rottet vor sich hin, weder das Gelände noch die Umgebung wurden bis jetzt vollständig saniert. Dadurch wird das Grundwasser verseucht und da es in der Multi-Millionenstadt in den Vierteln der Armen und den Slums keine gesicherte Trinkwasserversorgung gibt, vergiften sich täglich Menschen neu. Darunter viele Babys und Kinder. Hier geht es zur ethecon Bhopal Broschüre.

Konzernmacht brechen, Konzernwiderstand unterstützen!

2019 wurde der Internationale ethecon Blue Planet Award an die Menschenrechts- und Umweltaktivistin Rachna Dhingra / Sambhavna Trust (Indien) für ihren unerbittlichen Kampf für die Opfer der Katastrophe verliehen. Sie dient uns als gutes Beispiel.

Wir fordern: DOW CHEMICAL und DUPONT müssen entschädigen.

Die Macht der Konzerne muss gebrochen werden, damit die Ausbeutung von Mensch und Umwelt zugunsten immer mehr Profite endlich gestoppt wird!