Macht der Medien brechen
Erklärung des Kuratoriums der Stiftung ethecon
ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie hat bei ihrer Kuratoriumssitzung am Samstag, 24. März, die nationalen und internationalen Massenmedien heftig kritisiert. „Die großen Medien sind auf Gedeih und Verderb der Profitorientierung des kleinen Kreises Ultra-Reicher unterworfen, die als Großaktionäre die herausgebenden Konzerne besitzen“, so ethecon-Vorstand Axel Köhler-Schnura. Im Zusammenhang mit diesen Medien seien Vokabeln wie „demokratisch“, „unabhängig“ und „überparteilich“ nichts als Augenwischerei.
Statt auf Qualitätsjournalismus zielen Redaktionen heute auf die Renditemaximierung für Verleger und Aktionäre ab, heißt es in der Erklärung. Zugleich hätten die Massenmedien eine systemstabilisierende Funktion, wie der bekannte US-amerikanische MIT-Professor Noam Chomsky feststellt. „Die Massenmedien im eigentlichen Sinn haben im Wesentlichen die Funktion, die Leute von Wichtigerem abzuhalten“, so Chomsky. So würden die Menschen ruhig gehalten und von den herrschenden Zuständen abgelenkt, anstatt beispielsweise gegen soziale Ungerechtigkeiten zu protestieren und Widerstand zu leisten.
ethecon setzt sich für die grundlegenden ethisch-menschlichen Prinzipien ein und verlangt, das Primat des Profits abzulösen durch die Vorherrschaft der Solidarität und Völkerfreundschaft. Das Stiftungskuratorium fordert, die Massenmedien unter demokratische Kontrolle zu stellen, statt sie dem kapitalistischem Diktat zu unterwerfen. Die vollständige Erklärung ist unter „Erklärungen“ auf der Webseite der Stiftung www.ethecon.org zu finden.
Die Stiftung ethecon ist vor allem durch die jährliche Vergabe ihrer Internationalen ethecon Blue bzw. Black Planet Awards in Berlin bekannt. Mit den Positivpreisen hat ethecon in den vergangenen Jahren Diane Wilson/USA (2006), Vandana Shiva/Indien (2007), José Abreu und Hugo Chávez/Venezuela (2008), Uri Avnery/Israel (2009), Elias Bierdel/Österreich (2010) sowie Angela Davis/USA (2011) ausgezeichnet. Die Schmähpreise gingen bisher an die EigentümerInnen bzw. AktionärInnen und das verantwortliche Management der Konzerne Monsanto/USA (2006), Nestlé/Schweiz (2007), Blackwater (Xe)/USA (2008), Formosa Plastics Group/Taiwan (2009), BP/Großbritannien (2010) und Tepco/Japan (2011).
ethecon ist im Gegensatz zu den vielen Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen eine der wenigen Stiftungen „von unten“, die sich mit ihren derzeit 27 StifterInnen und dem Leitmotiv „Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!“ in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht. Die noch junge Stiftung finanziert sich über Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften.