Guten Tag,
heute morgen 6 Uhr vor den Toren der Zentrale des Rüstungskonzerns RHEINMETALL in Düsseldorf. Menschen blockieren die Eingänge. „Geht nicht über Leichen!“ Später dann Aktionen in der Innenstadt. Proteste gegen den Export bundesdeutscher LEOPARD-Panzer in alle Welt. Deutsche Konzerne verdienen längst an allen Kriegen wieder prächtig. Auch RHEINMETALL zieht im Hintergrund die Fäden und hat die Bundesregierung zu Waffenlobbyisten degradiert. Unter den BlockiererInnen waren auch unsere stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende Christiane Schnura und unser Gründungsstifter Axel Köhler-Schnura. RHEINMETALL war bereits mehrfach für einen ethecon Black Planet Award nominiert.
Eine aktuelle Petition, auf die wir aufmerksam machen wollen, dreht sich um den Schutz des Antarktischen Ozeans. Innerhalb der nächsten Tage könnten Regierungen damit beginnen, diesen in das größte Meeresschutzgebiet der Welt zu verwandeln. Während die meisten Staaten dieses Schutzgebiet wollen, drohen Russland, Südkorea und einige weitere, dagegen zu stimmen, da sie dieses Gebiet lieber leer fischen wollen. Das darf nicht passieren. Fordern Sie die Schaffung dieses Meeresschutzgebiets!
In dieser ethecon email info die aktuellen Informationen zur bundesweiten Vortragsreihe des japanischen Anti-Atomkraft-Aktivisten Kazuhiko Kobayashi. Er hat uns bei den Aktionen im Juni zur Übergabe des Internationalen ethecon Black Planet Award 2011 an Tsunehisa Katsumata, Masataka Shimizu und Toshio Nishizawa sowie die GroßaktionärInnen des Energieversorgungskonzerns TEPCO in Tokio sehr geholfen.
Übrigens ist Kobayashi auch in dem Dokumentarfilm „They fear exposure – Sie fürchten den Pranger“ über die Aktionen in Japan zu sehen, der auf der ethecon Tagung in Berlin seine Welturaufführung haben wird. Ein Grund mehr, sich rasch anzumelden.
Überhaupt, die ethecon Tagung 2012. Sie rückt immer näher. Mehr zur Tagung, zu den beiden ethecon Preisen und vor allem zum diesjährigen Laudator finden Sie in dieser ethecon eMail info. Das Tagungsprogramm steht bereits fest.
Bereits jetzt ist über die Hälfte aller rund 200 Plätze gebucht. Die Tagungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass der Andrang groß ist. Ohne bestätigte Registrierung gibt es keinen Anspruch auf einen Platz. Sofortige verbindliche Anmeldung empfiehlt sich also dringend.
Achtung: Beim Einlass werden unsere (angemeldeten) Fördermitglieder bevorzugt. Ein Grund mehr, Fördermitglied zu werden und sich verbindlich anzumelden.
Und zu guter Letzt: Besuchen Sie unsere Facebook-Kampagnenseite, Sollten Sie eine eigene Facebook-Seite haben, dann drücken Sie bitte unbedingt auf unserer Facebook-Seite den „Gefällt mir“-Button und verleihen Sie als „Fan“ unserer Arbeit so Ihre Unterstützung. Bitte machen Sie unter Ihren Freunden und Bekannten auf uns und unsere Arbeit aufmerksam und empfehlen Sie unsere Seite weiter.
Mit solidarischen Grüßen
Axel Köhler-Schnura / Bettina Schneider
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie
www.ethecon.org / info@ethecon.org
Nicht vergessen:
Wenn Sie bei Facebook sind, dann melden Sie sich bitte auch auf unserer Facebook-Seite an. Und empfehlen Sie uns weiter!
* „ethecon“ ist die Zusammensetzung der englischen Begriffe „ethics“ (Ethik) und „economics“ (Ökonomie). Mehr zu „ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie“ am Ende dieser eMail und auf unserer Internetseite.
_________________
Sie finden in dieser ethecon email info
(hier nur die Überschriften, die Artikel weiter unten in dieser eMail):
: 1
Blue Planet Award 2012:
Laudator Prof. Hans See
: 2
Black Planet Award 2012:
Schmähredner Dr. Josef Lang
: 3
ethecon Kampagne:
GLENCORE stoppen!
: 4
Veranstaltung mit Kazuhiko Kobayashi:
Die Folgen der Fukushima-Katastrophe
: 5
Situation der Flüchtlinge
in Deutschland
: 6
Der hohe Preis
der Billigkleidung
______________
: 1
Blue Planet Award 2012:
Laudator Prof. Hans See
Jean Ziegler wird mit dem Internationalen ethecon Blue Planet Award 2012 für seinen Einsatz für unseren Blauen Planet, für seine aufrechte Haltung und seinen kompromisslosen Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung geehrt. Er bietet seit Jahrzehnten den Konzernen die Stirn, nennt die Ursachen für Hunger und Elend beim Namen und kämpft aktiv für Gerechtigkeit. „Ein Kind, das heute verhungert, wird ermordet.“ – so der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung.
Mit diesem Thema beschäftigt Ziegler sich auch in seinem neuestem Buch „Wir lassen sie verhungern. Die Massenvernichtung in der Dritten Welt“, in dem er wieder kein Blatt vor den Mund nimmt. Mit diesem Werk ist er zur Zeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Buchtour. Weitere bekannte Bücher von ihm sind „Das Imperium der Schande“, „Wie kommt der Hunger in die Welt?“, „Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher“ sowie „Der Hass auf den Westen“.
Im Jahr 2011 wollte Ziegler in seiner Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen den Reichen und Mächtigen direkt ins Gewissen reden und besonders die Spekulation mit Nahrungsmitteln anprangern. Obwohl er kurzfristig ausgeladen wurde, hat die Rede dennoch unter dem Titel „Der Aufstand des Gewissens“ international Furore gemacht.
Aktuell ist Ziegler im Beratenden Ausschuss des UN-Menschenrechtsrat und im Beirat der NGO Business Crime Control (BCC) tätig.
Diese Organisation beschäftigt sich mit Wirtschaftskriminalität und Korruption. BCC wurde 1991 von Prof. Hans See gegründet, einem Politikwissenschaftler und Wirtschaftskriminologen, der von 1976 bis 1999 als Professor an der Fachhochschule Frankfurt am Main tätig gewesen ist und mehrere Bücher zu diesem Thema veröffentlicht hat. Das Besondere an BCC ist, dass weder staatliche noch halbstaatliche Organisationen an der Finanzierung beteiligt sind und Wirtschaftsunternehmen keine BCC-Mitglieder werden können. So bleibt die Unabhängigkeit und Objektivität gewahrt. Denn Business Crime Control stellt vor allem die illegalen und illegitimen Praktiken sowie den Machtmissbrauch der Wirtschaft in den Mittelpunkt der eigenen Aufklärungsarbeit. 2007 erhielt BCC dafür den Golden Award of Change. Hans See persönlich wurde für sein sozialökonomisches Engagement die Goldene Schwalbe verliehen. Er kennt und schätzt Ziegler seit langem und wird ihn daher in seiner Laudatio besonders gut zu würdigen wissen.
Jean Ziegler wird den Blue Planet Award 2012 bei unserer Tagung persönlich in Empfang nehmen.
Wir laden ein zur Preisverleihung, die im Rahmen der ethecon Tagung 2012 stattfindet:
Samstag, 17. November, 14 Uhr bis 19 Uhr
Pfefferwerk, Haus 13 (Großer Saal)
Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin
Achtung: Die Tagung ist kostenlos, aber anmeldepflichtig.
Einlass streng nach Eingang der Anmeldung.
ethecon Fördermitglieder werden bevorzugt.
(ein Grund mehr, ethecon Fördermitglied zu werden)
Der Saal fasst etwa 200 Gäste. Er war in den Vorjahren stets ausgebucht. Schon jetzt ist über die Hälfte aller Plätze belegt. Deshalb jetzt direkt anmelden.
Für die verbindliche Anmeldung benötigen wir den vollständigen Namen und die Kontaktadresse aller angemeldeten TeilnehmerInnen.
Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet. Fördermitglieder werden bevorzugt. Eine Fördermitgliedschaft ist bereits ab 5 Euro im Monat möglich (für StudentInnen und andere NiedrigverdienerInnen auch darunter). Fördermitglied können Sie rasch noch hier werden.
: 2
Black Planet Award 2012:
Schmähredner Dr. Josef Lang
Der ethecon Black Planet Award 2012 geht an die leitenden Manager Ivan Glasenberg (Geschäftsführer), Simon Murray (Verwaltungsratspräsident), Tony Hayward aus dem Komitee für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit sowie die Großaktionäre des Rohstoffmultis GLENCORE aus der Schweiz, genauer gesagt: aus dem Schweizer Kanton Zug, in dem auch das Minenunternehmen XSTRATA ansässig ist, das GLENCORE übernehmen will.
Von hier kommt auch unser diesjähriger Schmähredner, der sich daher bestens mit den Machenschaften des Konzerns auskennt. Dr. Josef Lang ist Vizepräsident der Grünen Schweiz und saß von 2003 bis 2011 im Schweizer Nationalrat. Als Friedensaktivist setzt er sich für die Abschaffung der Schweizer Armee ein. Darüber hinaus ist er Gewerkschaftsvorstand. Neben vielen anderen Dingen hält er Vorträge über Rohstoffhandel und die Ausbeutung der Dritten Welt. Im Juli gehörte er zu den Organisatoren und Rednern einer Zuger Demonstration unter dem Motto „Solidarität mit den Opfern von GLENCORE, XSTRATA und anderer Multis“. Auf seine Rede dürfen wir daher sehr gespannt sein.
Mehr zu den Machenschaften von GLENCORE finden Sie in unserem Dossier über die Schmähpreisträger, das bei unserer Tagung auf den Info-Tischen ausliegen wird.
Wir laden ein zur Preisverleihung, die im Rahmen der ethecon Tagung 2012 stattfindet:
Samstag, 17. November, 14 Uhr bis 19 Uhr
Pfefferwerk, Haus 13 (Großer Saal)
Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin
Achtung: Die Tagung ist kostenlos, aber anmeldepflichtig.
Einlass streng nach Anmeldung. ethecon Fördermitglieder werden bevorzugt.
(ein Grund mehr, ethecon Fördermitglied zu werden)
Die geschmähten GLENCORE-Manager und -GroßaktionärInnen werden den Preis im Rahmen öffentlicher Aktionen in Zusammenarbeit mit internationalen sozialen Bewegungen zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt bekommen.
Der Saal fasst etwa 200 Gäste. Er war in den Vorjahren stets ausgebucht. Schon jetzt ist über die Hälfte aller Plätze belegt. Deshalb jetzt direkt anmelden.
Für die verbindliche Anmeldung benötigen wir den vollständigen Namen und die Kontaktadresse aller angemeldeten TeilnehmerInnen.
Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet. Fördermitglieder werden bevorzugt. Eine Fördermitgliedschaft ist bereits ab 5 Euro im Monat möglich (für StudentInnen und andere NiedrigverdienerInnen auch darunter). Fördermitglied können Sie rasch noch hier werden.
: 3
ethecon Kampagne:
GLENCORE stoppen!
ethecon hat die Kampagne „GLENCORE stoppen!“ gestartet. Als weltgrößter Rohstofflieferant zerstört der GLENCORE-Konzern aus der Schweiz im großen Stil die Umwelt rund um den Globus. Der Konzern ist bekannt für Menschenrechtsverletzungen, Gewerkschaftsfeindlichkeit, Verwicklung in Morde von Paramilitärs, Kinderarbeit, Steuerhinterziehung und Korruption. Lesen Sie unser Flugblatt dazu, beteiligen Sie sich an unserer Forderung nach der Beachtung von Umweltschutz und Menschenrechten durch GLENCORE und bitte unterstützen Sie die Kampagne mit Ihrer Spende unter dem Stichwort „GLENCORE stoppen“! Sie können dafür auch ganz bequem den PayPal-Button auf unserer Webseite benutzen.
: 4
Veranstaltung mit Kazuhiko Kobayashi:
Die Folgen der Fukushima-Katastrophe
Wer die Fotos oder Videos über unsere Schmähpreisübergabe-Aktionen in Japan von Ende Juni sieht, wird dort immer auch Kazuhiko Kobayashi sehen. Es ist der ältere Herr mit dem braunen Elbsegler auf dem Kopf. Unermüdlich – bis zu 15 Stunden am Tag – hat er für uns übersetzt, uns begleitet, uns geholfen und unterstützt als wir im Juni 2012 den Internationalen ethecon Black Planet Award 2011 an Tsunehisa Katsumata, Masataka Shimizu und Toshio Nishizawa sowie die GroßaktionärInnen in Tokio zur Zentrale des Energieversorgungskonzerns TEPCO brachten.
Er war schon im Vorfeld an unserer Kampagne „TEPCO stoppen!“ beteiligt und hat für unser Dossier über TEPCO ein Grußwort beigesteuert. Der Beitrag kann nach wie vor bei der ZDF-Mediathek unter dem Suchwort „Schmähaward“ abgerufen werden.)
Herr Kobayashi ist unter anderem Autor des Buchs „Globalisierung und unser Leben kritisch gesehen – mit nachträglicher Bemerkung zu dem Erdbeben, Tsunami und dem Super-GAU Nordostjapans vom 11. März 2011“.
Jetzt ist Kazuhiko Kobayashi auf einer Vortragsreise durch Deutschland, die Schweiz und Frankreich. ethecon und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) laden gemeinsam dazu ein, die Veranstaltung von Kazuhiko Kobayashi am 3. November in Düsseldorf zu besuchen, bei der Mitglieder auch unserer ethecon-Japan-Delegation anwesend sein werden. Er spricht über die Havarie des AKW Fukushima 1 und die Folgen der Katastrophe. Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei auch die Unterstützung der Einrichtung einer unabhängigen Klinik in Fukushima. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr.
Die Termine der bundesweiten Vortragsreihe sind:
> Samstag, 27.10, 11.00 Uhr, Berlin, Vortrag im Rahmen der Anti-Atom-Konferenz (Freitag, 26. – Sonntag, 28.10.), Schule für Erwachsenenbildung (SFE), Gneisenaustr. 2a
> Dienstag, 30.10., abends in Berlin, Ökumenisches Zentrum für Umwelt-, Friedens- und Eine-Welt-Arbeit, Wilmersdorfer Str. 163, Ansprechpartner und Veranstalter IPPNW Deutschland, Tel.: 030 – 698 074 – 0
> Mittwoch, 31.10., 10.00 Uhr, Berlin, Beuth Hochschule für Technik, Luxemburger Str. 10
> Donnerstag, 1.11., abends in Greifswald, Ansprechpartner Anti-Atom-Bündnis NordOst/ikuwo, Dirk Stahler, Tel.: 0176 – 42 01 19 58
> Freitag, 2.11., 19.00 Uhr, Bremen, Bremer Friedensforum, DFG-VK, IPPNW, Ökologischer Ärztebund, Veranstaltungsort: Villa Ichon, Goetheplatz 1
> Samstag, 3.11., 19.00 Uhr in Düsseldorf, Umweltzentrum Düsseldorf-Bilk, Merowinger Str. 88
> Montag, 5.11., abends in Gorleben oder Lüchow (Wendland), Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Ansprechpartner Lennart Müller, Tel.: 0173 – 24 57 435
> Dienstag, 6.11., vormittags und abends Vorträge, Ansprechpartnerin Dr. med. Angelika Claußen, 0172 – 58 82 786
> Mittwoch, 7.11., abends in Hildesheim (noch nicht bestätigt), AStA der Universität Hildesheim, Ansprechpartner Matthias Schneider, Tel.: 05121 – 69 88 488
> Donnerstag, 8.11., abends in Fulda, Ansprechpartner Felix Doeppner, Tel.: 0178 – 607 56 64
> Freitag, 9.11., abends in Frankfurt am Main, Ansprechpartner Anti-Atom-Initiative ByeByeBiblis, Tel.: 0177 – 26 65 662
> Sonntag, 11.11., Benken/Schweiz, Ansprechpartner Thomas Jochim, ++49 – 7733 – 97 76 97
> Montag, 12.11., Singen, Ansprechpartner KLAR! – Kein Leben mit atomaren Risiken!, Kontakt info@KLARgegenAtom.de
> Dienstag, 13.11., 19.15 Uhr, Karlsruhe, Ansprechpartner Karlsruher Initiative zur nachhaltigen Energiewirtschaft, Sebastian Kurz, Tel.: 0151 – 21 67 82 20
> Mittwoch, 14.11., München (noch nicht bestätigt), Ansprechpartner Umweltinstitut München, Tel.: 089 – 30 77 49 – 0
> Donnerstag, 15.11., Augsburg (noch nicht bestätigt), Bund Naturschutz Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Ansprechpartner Raimund Kamm, Tel.: 0821 – 54 19 36
Sobald genauere Uhrzeiten und weitere Veranstaltungsorte bekannt gegeben werden, liefern wir diese Informationen in den kommenden ethecon email infos nach.
: 5
Situation der Flüchtlinge
in Deutschland
Nach dem Selbstmord eines Asylbewerbers begann Anfang März in Würzburg eine neue Runde des Protests gegen die skandalös schlechten Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Deutschland. Flüchtlinge und AktivistInnen liefen zu Fuß die 600 Kilometer von Würzburg nach Berlin und informierten unterwegs ständig über ihre Forderungen: ein genereller Abschiebestopp aus Deutschland, die Unterbringung in Wohnungen statt Sammellagern, die Abschaffung der sogenannten Residenzpflicht, die ihren Bewegungsradius massiv einschränkt, sowie eine gesicherte Aufenthaltsberechtigung für alle.
In Berlin allerdings war die Karawane nicht willkommen. Das Protest-Camp am Brandenburger Tor, in dem einige AktivistInnen in den Hungerstreik treten wollten, ist von der Polizei am Mittwochabend geräumt worden. Dabei blieb alles friedlich. Ganz im Gegensatz zum Polizeieinsatz gegen eine Solidaritätsdemonstration letzte Woche am Kreuzberger Oranienplatz. Dort ging die Polizei mit großer Brutalität gegen die DemonstrantInnen vor und nahm etliche von ihnen fest.
Schon im Jahr 2006 forderte die Stiftung ethecon in ihrer Erklärung „Fluchtursachen bekämpfen!“ Asyl für alle politisch Verfolgten und unter menschenunwürdigen Bedingungen lebenden Menschen. Diese Erklärung kann man nach wie vor unterstützen (siehe unterer Abschnitt auf der zweiten Seite des entsprechenden Flugblatts). Auch mit der Verleihung des Internationalen ethecon Blue Planet Award 2010 an den Flüchtlings- und Menschenrechtsaktivisten Elias Bierdel wollte ethecon den Umgang mit Flüchtlingen thematisieren, die versuchen, ein besseres Leben zu finden und stattdessen an den Mauern der „Festung Europa“ scheitern. Dass diejenigen, die es bis in die Festung Deutschland geschafft haben, wiederum unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen, damit hätten sie am Beginn ihrer Flucht wahrscheinlich nicht gerechnet.
: 6
Der hohe Preis
der Billigkleidung
Vor allem in Bangladesch, Pakistan, Indien und Sri Lanka werden in Textilfirmen Kleidungsstücke angefertigt, die in Europa und Nordamerika verkauft werden. Vieles davon ist Billigkleidung, manches sind Markenartikel. Allen gemeinsam ist die Entstehungsweise: im Akkord, meist für einen Hungerlohn, mit kurzen Arbeitspausen – die oft „freiwillig“ weiter verkürzt werden, um die nötigen Stückzahlen zu schaffen -, in der Regel ohne ernstzunehmenden Gesundheits- und Arbeitsschutz. Gerade der Brandschutz wird immer wieder auf fatale Weise vernachlässigt. Wenn es dann – wieder einmal (!) – zur Katastrophe gekommen ist, wie unlängst in Pakistan mit über 250 Toten, werden die Arbeitsbedingungen kurz thematisiert – und dann wird zum „business as usual“ übergegangen. Dabei sollten sich auch die KundInnen und VerbraucherInnen ihrer Mitverantwortung an diesen Zuständen durch ihr Kaufverhalten bewusst sein.
Die in Pakistan abgebrannte Fabrik ALI ENTERPRISES hat hauptsächlich für den deutschen Textildiscounter KIK produziert. Diese Verbindung gaben verantwortliche KIK-Manager erst zu, als sie mit den Ergebnissen von Untersuchungen der internationalen Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign), in der unsere Kuratoriumsvorsitzende Christiane Schnura als Deutschlandkoordinatorin aktiv ist, konfrontiert wurden. Diese Organisation fordert von KIK neben der Entschädigung der Opfer und Hinterbliebenen die Herstellung von Transparenz, die genaue Untersuchung des Brandes und Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Katastrophen. Diesen Forderungen kann man sich mit einer Protestmail-Eilaktion anschließen. Zur Zeit plant KIK Entschädigungszahlungen in Höhe von 500.000 Dollar. Das macht bei mindestens 259 Todesopfern gerade einmal 1.930 Dollar für ein Menschenleben. Überlebende wollen das Unternehmen verklagen.
Gleichzeitig haben Berechnungen durch Gewerkschaften ergeben, dass sich bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter der Näherinnen in Zulieferbetrieben für den europäischen Bekleidungsmarkt nur minimal im Preis auswirken würden. Im Falle der für H&M produzierenden Näherinnen aus Bangladesch, die zur Zeit magere 42 Euro im Monat verdienen, würde eine Gehaltserhöhung um 50 Euro einen Preisanstieg pro Kleidungsstück von nur 12 Cent bedeuten. Zwölf Cent für ein besseres Leben. Bei einem Gewinn von 800 Millionen Euro im zweiten Quartal 2012 sollte das bei H&M möglich sein.
__________________
Es gibt in Deutschland ca. 20 Tsd. Stiftungen, international mehrere hunderttausend. Zumeist sind es Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen, denen es in erster Linie um Macht und Geld geht, etwa den Erhalt großer Familienvermögen bzw. die Sicherung der gegebenen politischen Verhältnisse. Es gibt auch Förderstiftungen für alle möglichen Zwecke und sehr viele karitative Stiftungen, die sich um eine Vielzahl von Umweltschutz-, Gesundheits- etc. Problemen kümmern.
ethecon ist eine der wenigen Stiftungen, die sich system-, konzern- und globalisierungskritisch für einen grundlegenden Wandel der Verhältnisse engagieren. ethecon ist eine Stiftung „von unten“, die sich vor allem in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht.
Weitere Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften sind willkommen.
Spenden bitte an:
EthikBank
Konto 30 45 536
BLZ 830 944 95
Internationale Bankverbindung
BIC GENODEF1ETK
IBAN DE 58 830 944 95 000 30 45 536
Werden Sie Fördermitglied. Ab 60 Euro jährlich möglich. Formlose Mitteilung unter Angabe eines Kontos zur Abbuchung des Beitrages genügt: mailto:info@ethecon.org.
Bei Interesse an einer Zustiftungen sprechen Sie am besten mit uns. Kurze Nachricht genügt.
Online spenden können Sie hier. Fördermitglied (ab 60 Euro jährlich) werden Sie hier. Zustiften (ab 5.000 Euro) können Sie hier. Eine Ansparzustiftung (ab 20 Euro monatlich) zeichnen Sie hier.
ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie
Ahrenshooper Str. 73
D-13051 Berlin
Fon 030 – 22 32 51 45
eMail mailto:info@ethecon.org
Internet https://www.ethecon.org/
Oder direkt an den Vorstand:
Axel Köhler-Schnura
Schweidnitzer Str. 41
40231 Düsseldorf
Fon 0211 – 26 11 210
Fax 0211 – 26 11 220
eMail mailto:aks@ethecon.org
Vorstand
Axel Köhler-Schnura/Düsseldorf
Dipl. Kfm./Träger des Preises für Zivilcourage 2000
Uwe Friedrich/Bonn
Dipl. Ing. und Stadtplaner/Betriebsrat
Gudrun Rehmann/Detmold
Journalistin
Kuratorium
Elke von der Beeck/Wuppertal
Erwachsenenbildnerin
Katharina Kniesche-Schubert/Hamburg
Bankkauffrau/Betriebsratsvorsitzende
Friedhelm Meyer/Düsseldorf
ehem. Pfarrer
Christiane Schnura/Düsseldorf
Dipl.Soz.Päd.
Wolfgang Teuber/Lübeck
Journalist
Karen Teuber-Genn/Lübeck
Dipl.Päd. und Theaterpädagogin
Lydia Will/Köln
Studentin