Vertreibung der Roma stoppen – Erklärung des Kuratoriums der Stiftung ethecon
ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie hat bei ihrer Kuratoriumssitzung am Samstag, 19. März 2011, das sofortige Ende der anhaltenden Diskriminierung und Vertreibung der Roma in Europa gefordert. Von den schätzungsweise zehn Millionen europäischen Roma leben etwa drei Millionen in Bulgarien und Rumänien. Beide Staaten sind seit 2007 Mitglied der Europäischen Union. Somit haben die dortigen Roma das Recht, sich auch in anderen EU-Ländern anzusiedeln. Dennoch werden sie ausgegrenzt und abgeschoben.
„Dieser Rassismus muss umgehend beendet werden!“, fordert Elke von der Beeck, Kuratoriumsvorsitzende von ethecon. Die Vertreibung und Deportation von Roma habe in Europa eine schlimme Tradition. „Aus den Fehlern der Vergangenheit muss endlich gelernt werden“, fügt sie hinzu. Der Umgang verschiedener EU-Staaten mit den Roma und die Abschiebepraxis dieser Länder seien inakzeptabel.
ethecon tritt ein für die grundlegenden ethisch-menschlichen Prinzipien und wendet sich gegen Diskriminierung und ethnische Verfolgung. Die Stiftung fordert, das Primat des Profits und der kapitalistischen Verwertungslogik durch das Prinzip der Solidarität und Völkerfreundschaft abzulösen. Die vollständige Erklärung ist auf der Homepage der Stiftung bei den Downloads zu finden.
Die Stiftung ethecon ist vor allem durch die jährliche Vergabe ihrer Internationalen ethecon Blue bzw. Black Planet Awards in Berlin bekannt geworden. Mit den Positivpreisen hat ethecon in den vergangenen Jahren Diane Wilson/USA (2006), Vandana Shiva/Indien (2007), José Abreu und Hugo Chávez/Venezuela (2008), Uri Avnery/Israel (2009) sowie Elias Bierdel/Österreich (2010) ausgezeichnet. Die Schmähpreise gingen bisher an die EigentümerInnen bzw. AktionärInnen und das verantwortliche Management der Konzerne Monsanto/USA (2006), Nestlé/Schweiz (2007), Blackwater (Xe)/USA (2008), Formosa Plastics Group/Taiwan (2009) und BP/Großbritannien (2010).
ethecon ist im Gegensatz zu den vielen Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen eine der wenigen Stiftungen „von unten“, die sich mit ihren derzeit 19 StifterInnen und dem Leitmotiv „Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!“ in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht. Die noch junge Stiftung finanziert sich über Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften.