Heute, am 17.12.2024, kommen in Hannover die Leitung des VOLKSWAGEN-Konzerns und die Vertreter der Gewerkschaft zu ihrer fünften Verhandlungsrunde zusammen. Der Konzern will u. a. Zehntausende von Beschäftigten entlassen und drei Werke in Deutschland schließen. In den bisherigen vier Verhandlungsrunden zeigten sich die VW-Bosse hart. Im Jahr 2018 hat ethecon die Verantwortlichen des VOLKSWAGEN-Konzerns mit dem Internationalen ethecon Dead Planet Award öffentlich an den Pranger gestellt. In der Begründung hieß es u. a.: „Auf ihr Konto gehen der Ruin der menschlichen Gesundheit und die Zerstörung der Umwelt im großen Stil … Sie stellen nicht nur eine Gefahr für den Frieden und die Menschenrechte dar, sondern auch für die Demokratie, die Ökologie und die Menschheit insgesamt.“ Jetzt ruft ethecon auf zur Solidarität mit den kämpfende.
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Vor Beginn der heutigen Verhandlungsrunde in Hannover traten bereits zweimal je ca. 100.000 Beschäftigte des VOLKSWAGEN-Konzerns in den Streik. Ohne Wirkung, der Vorstand gab keinen Millimeter nach: Mind. 30.000 Beschäftigte müssen raus, mind. drei Werke in Deutschland werden geschlossen. Bei AUDI, Teil des Konzerns, wurde die Schließung des Werks in Brüssel sowie die Entlassung der dortigen ca. 3.000 Beschäftigten trotz monatelanger heftiger Streiks vor drei Wochen bereits verkündet.
Auf der Betriebsversammlung vorletzte Woche in Wolfsburg bekam Konzern-Chef Blume von den ca. 20.000 Anwesenden zu hören, wie die Stimmung in der Belegschaft ist. Seine Rede wurde immer wieder unterbrochen von der tosenden Losung „Streikbereit! Bundesweit!“
2023 kassierte der Vorstandsvorsitzende bei VW über 10 Mio. Euro, alle Vorstände zusammen ca. 40 Mio. Euro. Die Aktionär*innen des Konzerns kassierten noch im Juni 2024 Dividenden in Höhe von 4,5 Mrd. Euro, in den Jahren 2021 bis 2023 ca. 22 Mrd. Euro. 1,8 Milliarden Gewinn sind bei VW bis jetzt als Gewinn für das Jahr 2024 aufgelaufen. Die Beschäftigten hingegen sollen mit Existenzangst, Entlassungen und Werksschließungen zahlen.
2018 ging der Internationale ethecon Dead Planet Award an die Verantwortlichen hinter dem verbrecherischen Großkonzern. In der Begründung hieß es damals: „Sie stehen in einer zunehmend auf den Profit als einzigem Kriterium jeglicher Entscheidung und Entwicklung ausgerichteten Welt als wenige Mächtige gegen die Interessen der Menschheit. Stets gut gesichert und geschützt, selbstherrlich und zunehmend keinerlei Gesetzen und Gerichtsbarkeit unterworfen. Sie gehören zu denjenigen, denen die Menschheit Krieg, Ausbeutung und Umweltzerstörung verdankt. … Sie haben in erschreckender Weise Unterdrückung, Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen, Zerstörung der Natur und soziales Elend zu verantworten. … Sie stellen nicht nur eine Gefahr für den Frieden und die Menschenrechte dar, sondern auch für die Demokratie, die Ökologie und die Menschheit insgesamt. Sie handeln zum Vorteil persönlicher Macht und privater Bereicherung. Dafür treten sie Moral und Ethik mit Füßen …“
Jetzt stehen die Zeichen bei VOLKSWAGEN auf Sturm. Streikbereit! Bundesweit!
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie ruft auf zur Solidarität mit den kämpfenden Belegschaften. Marius Dornemann, Geschäftsführer bei ethecon: „Ein Konzern wie VW, der nur den Profit vor Augen hat, versucht seine hausgemachte Krise auf die Beschäftigten abzuwälzen. Wenn es genug öffentlichen Druck gibt, gibt es eine Chance, dass die Forderungen der Belegschaft Erfolg haben. Und für diesen Druck sind wir alle verantwortlich. Solidarität ist das Gebot der Stunde!“
ethecon fordert:
VW muss die Forderungen der Beschäftigten ausnahmslos übernehmen! Kein Verlust von Arbeitsplätzen aufgrund von Fehlentscheidungen der Konzernspitze! Lohnerhöhung statt Reallohnverluste!
VW muss die Ausbeutung und den Ruin von Mensch und Umwelt sofort stoppen!
VW muss soziale Gerechtigkeit, Sicherheit und Menschenrechte an allen Produktionsstandorten und bei allen Zulieferern sicherstellen!
VW muss die Opfer und Hinterbliebenen des deutschen Faschismus und der Militärdiktatur in Brasilien umgehend entschädigen!
VW muss statt zur Jagd auf Profit für ethische Investments und Solidar-Projekte einstehen!