Die Auseinandersetzungen um das Für und Wider im Hinblick auf Waffenlieferungen an die Ukraine werden ebenso aggressiv und intolerant ausgetragen wie der Streit um „Geimpfte- Nicht-Geimpfte“ in Corona-Zeiten.
Statt zu argumentieren wird oft ausgegrenzt, beschimpft und verleumdet.
Die – aus Corona-Zeiten bekannten Kampfbegriffe wie „Rechtsoffenheit“ und „Verschwörungstheoretiker“ führen – ergänzt um das diffamierende Etikett „Putin-Freund“ – zu Spaltung und Lähmung der Gesellschaft und der Friedensbewegung.
ethecon hat sich an diesen und anderen „Schlammschlachten“ zu keiner Zeit beteiligt. Vielmehr setzt die Stiftung wie schon immer unbeirrt auf Toleranz, Respekt und Dialog. Statt Hetze, Hass und Verleumdung müssen Argumente die Debatten prägen.
Und vor allem dürfen die Gemein samkeiten nicht vergessen werden.
Wenn wir gemeinsam unter Ausbeu tung und Unterdrückung leiden, wenn unsere sozialen und ökologischen Lebensgrundlagen ruiniert werden, und wenn wir uns zusammen zur Wehrsetzen, dann müssen Solidarität und gemeinsame Anstrengungen im Zentrum stehen statt Meinungsverschiedenheit, Einzelinteressen und Streit.
Wir kennen das Prinzip „Spalte und Herrsche“ seit Anbeginn der Ausbeuter-Gesellschaften. Wir wissen, dass die Wahrheit das Erste ist, was bei einem Krieg stirbt. Und wir haben auch reichlich Erfahrung mit Propaganda. Also sind wir es uns und den kommenden Generationen schuldig, uns daran zu erinnern und danach zu handeln. Wir haben nur einen Blauen Planeten, der im Moment von den Ultrareichen für ihre Profite aufs Spiel gesetzt wird.
Kampagne seit 2022: Alles für den Frieden
Im Jahr 2022 ging die Zeit des Friedens nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa endgültig zu Ende.
Nach den Bürgerkriegen im Balkanraum seit 1991 und dem Angriff der NATO auf Jugoslawien 1999 mündete der seit 2014 in der Ukraine tobende Bürgerkrieg mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 in eine bis heute andauernde Konfrontation zwischen den US geführten G7-Staaten bzw. der NATO einerseits und Russland andererseits.
Bereits drei Tage später stellte am 27. Februar 2022 Bundeskanzlers Olaf Scholz im Bundestag mit seiner „Zeitenwende“-Rede klar, dass NATO und G7-Westen die Ukraine mit Waffenlieferungen und anderer militärischer Unterstützung in einen Stellvertreter-Krieg
gegen Russland schicken würden. Wohlwissend um die Gefahr der Ausweitung dieses Krieges zu einem (atomaren) Weltkrieg in Europa.
Offenbar setzt der kapitalistische G7 Westen darauf, Russland auf diese Weise ebenso wie zuvor die Sowjetunion „totrüsten“ und die schon seit 200 Jahren begehrten Märkte und Bodenschätze des Riesenlandes endlich an sich reißen zu können.
Zumal der G7-Kapitalismus schon seit etwa dem Jahr 2000 in einer ernsten Überproduktionskrise steckt, die in den Jahren ab 2008 beinahe zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft geführt hätte. Zunehmend lassen sich die für das Kapital erforderlichen Profite
nicht mehr realisieren, weltweit wird die Konkurrenz um Märkte und Rohstoffe immer aggressiver. Zumal die BRICS- und andere Staaten immer selbstbewusster auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit pochen.
ethecon schloß sich der mit aller Macht direkt und auf breiter Front ein setzenden Kriegspropaganda unter der Losung „Waffen für die Ukraine!“ nicht an.
Stattdessen startete die Stiftung bereits am 28. Februar 2024 die Kampagne „Alles für den Frieden!“. Kriege können nicht mit Waffenlieferungen, sondern nur mit Diplomatie beendet werden.
„Ich trat vor 22 Jahren wegen Bushs Irakkrieg zurück – und wünschte, ich könnte noch viele Male zurücktreten!“
An dieser Stelle dokumentieren wir den Beitrag unserer Blue Planet Preisträgerin Mary Ann Wright, den sie bei unseren Freunden von CodePink veröffentlicht hat. Der Beitrag passt perfekt zur ethecon Kampagne Alles für den Frieden und unterstreicht, weshalb Mary Ann Wright eine würdige Blue Planet Award Preisträgerin ist:
Vor 22 Jahren, am 19. März 2003, trat ich aus dem US-Außenministerium aus. Ich war stellvertretende Missionschefin der US-Botschaft in Ulaanbaatar, Mongolei, und die dritte US-Regierungsangestellte, die aus Protest gegen den Irakkrieg der USA zurücktrat. Ich kündigte an dem Tag, an dem die Bush-Regierung den zehnjährigen Krieg der USA gegen den Irak begann, am 19. März 2003.
Von Ann Wright, ehemalige US-Diplomatin und Oberst der U.S. Army im Ruhestand
22 Jahre später bereue ich meine Entscheidung kein bisschen. Präsident Bush hat, wie die Präsidenten vor und nach ihm, gelogen. Seine Lüge bezog sich auf den Grund für den Angriff der USA und die Tötung von Hunderttausenden von Irakern.
Im Jahr 2003 behaupteten Bush, Cheney, Rumsfeld und Powell, der Irak besitze Massenvernichtungswaffen, obwohl internationale Waffeninspektoren in ihren Erklärungen eindeutig darauf hingewiesen hatten, dass es nach ihren umfassenden Untersuchungen keine Massenvernichtungswaffen gab.
Stattdessen folgte Bush den Ratgebern, die den Leitfaden „Project for the New American Century“ verfasst hatten, in dem der Sturz von sieben Ländern im Nahen Osten gefordert wurde, wobei der Irak das erste Land war, das gestürzt wurde.
Die Namen der Autoren dieses Krieges gegen die Welt, des „Krieges gegen den Terror“, sind bis heute in Verruf: Donald Rumsfeld, Richard Pearle, Douglas Feith und natürlich Vizepräsident Dick Cheney.
Bush hatte bereits über den Grund für die Entsendung des US-Militärs nach Afghanistan gelogen. Anstatt eine internationale Polizeiaktion zur Ergreifung der Anführer von al-Qaida durchzuführen, die die Ereignisse vom 11. September geplant und ausgeführt hatten, wollte die Bush-Regierung eine Plattform in der Nähe des Iran schaffen, von der aus sie einen Krieg gegen den Iran führen konnte. Doch die kleinen, unterfinanzierten und schlecht ausgebildeten Taliban hielten das US-Militär und die hochqualifizierte, aber schlecht motivierte afghanische Armee 20 Jahre lang in Schach, während derer die USA in Afghanistan stationiert waren.
Ich war Teil des Teams, das im Dezember 2001 die US-Botschaft in Kabul, Afghanistan, wiedereröffnete. Unsere kleine Gruppe von DiplomatInnen erkannte sehr schnell, dass die Verfolgung von Al Qaida nicht das Hauptziel der US-Intervention in Afghanistan war. Der Schwerpunkt der US-Politik und -Finanzierung lag 2002 woanders … und zwar auf dem Sturz von Saddam Hussein im Irak.
Wenn ich noch einen Rücktritt hätte – nein, zwei!
Ein Rücktritt wegen Bidens Mitschuld am Völkermord in Gaza
In den letzten zweiundzwanzig Jahren gab es zahlreiche Momente, in denen ich das Gefühl hatte, dass ich zurückgetreten wäre, wenn ich noch in der US-Regierung wäre.
Die Mitschuld von Präsident Joe Biden am israelischen Völkermord in Gaza, der im Oktober 2023 begann, hätte einen Rücktritt verdient … und 14 Regierungsangestellte der USA sind wegen der Waffen und der Ermutigung, die die Biden-Regierung der israelischen Regierung beim Völkermord in Gaza gab, zurückgetreten. Dabei wurden über 60.000 palästinensische Menschen getötet und Zehntausende befanden sich noch unter den Trümmern, als Biden sein Amt niederlegte, ohne dass versucht wurde, die israelische Regierung dazu zu bringen, die Morde zu stoppen.
Und vergessen wir nicht die Komplizenschaft von Obama und Biden bei den von den USA inszenierten Ereignissen in der Ukraine, die, einschließlich des rechtsgerichteten, nationalistischen Sturzes der Regierung im Jahr 2014 und der gebrochenen Versprechen an Russland, dass die Ukraine nicht Teil der NATO werden würde, zu dem schrecklichen Krieg zwischen der Ukraine und Russland führten und von der Biden-Regierung mit Waffen angeheizt wurden, ohne dass auch nur der Versuch unternommen wurde, den gefährlichen Konflikt zu beenden.
Ein weiterer Rücktritt wegen Trumps Politik im In- und Ausland: Project 2025
Jetzt müsste ich erneut zurücktreten, wenn ich noch in der US-Regierung wäre.
Vier Präsidentschaften nach meinem Rücktritt – Obama, Trump, Biden, Trump – ein weiterer Fahrplan für innerstaatliche und internationale Rechtsbrüche und Chaos, der einen Präsidenten leitet: Project 2025.
Während Trump, wie Bush vor ihm, jegliche Kenntnis von Plänen seiner Berater abstritt, spielt er damit denen in die Hände, deren Agenda ihn verfolgen wird – eine Agenda, die viel weitreichender ist als die, die Bush zuließ.
Die Weichen für die Zerstörung der US-Regierung sind gestellt, indem massenhaft Beamte entlassen werden. Vernünftige Regierungsreformen und -verkleinerungen sind zu einer Regierungszerstörung geworden, angeführt von dem nicht gewählten Elon Musk, dem reichsten Menschen der Welt, der einige der größten Regierungsaufträge hat (von denen viele untersucht wurden) und ein Team von sehr jungen Technologie-Einzelgängern anführt, die keine Ahnung von der Regierung haben und die Computerinformationen der gesamten US-Regierung übernehmen und Zehntausende von Mitarbeitern per Tastendruck entlassen.
Trump fühlt sich durch die fehlende Empörung des Kongresses ermutigt und droht nun mit einer Invasion in Panama und Grönland und schikaniert Kanada, weil es kein Bundesstaat der Vereinigten Staaten werden will, worauf die kanadische Öffentlichkeit und die kanadischen Beamten zu Recht mit einer Eishockey-Warnung an Trump reagiert haben: „Ellbogen hoch!“
Der „Friedenskandidat“ Trump hat den ukrainischen Präsidenten Zelensky im Weißen Haus bei einem Treffen über den Verkauf ukrainischer Mineralien an die USA zur Bezahlung von Waffen für den Krieg gegen Russland gedemütigt und schikaniert.
Während der „Friedenskandidat“ Trumps Gesandter, der milliardenschwere Immobilieninvestor Steve Witkoff, einen dringend benötigten Waffenstillstand im israelischen Völkermord in Gaza aushandelt, endet der Waffenstillstand mit einer zweiwöchigen israelischen Blockade von Gaza mit Lebensmitteln, Wasser, Unterkünften und Strom sowie der Fortsetzung der massiven Bombardierung von Gaza und der Lieferung von weiteren 12 Milliarden US-Dollar an tödlichen Waffen durch die USA. Als die Waffenruhe in Kraft tritt, verkündet Trump, getreu seinem Stil, der Welt, dass die palästinensische Bevölkerung Gaza verlassen müsse, damit es wieder zu etwas „Wundervollem“ aufgebaut werden könne … aber ohne sie.
Ganz zu schweigen von der Unterwürfigkeit von Regierungsbehörden, Universitäten und Unternehmen gegenüber Trump bei der Beseitigung von DEI, Diversity, Equity and Inclusion (Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion) als seine Handlanger, um Frauen, Minderheiten, Behinderte und Gender in seiner weißen, männlichen, nationalistischen Agenda auszulöschen, die scheinbar von dem (auf jeder Ebene) völlig unqualifizierten „Angriffs“-Minister Pete Hegseth angeführt wird.
Es gibt so viele Probleme … und Möglichkeiten für Resignation und Widerstand.
Von Resignation zu Widerstand
Vor zwei Jahrzehnten habe ich mich von der kriminellen Politik der USA abgewandt und nun bin ich im 22. Jahr des Widerstands gegen die kriminelle Politik aufeinanderfolgender Regierungen.
Die Zusammenarbeit mit vielen, vielen Organisationen – auf lokaler Ebene (Hawaii Peace and Justice, World Can’t Wait, Students and Faculty for Palestine, Hawaii For Palestine: Under the Olive Tree), auf nationaler (CODEPINK: Women For Peace, Veterans For Peace, Shut Down Drone Warfare) und internationaler Ebene (International Peace Bureau, NO to NATO, No to War, World Beyond War, Women Cross DMZ, Pacific Peace Network, Ban Killer Drones) – hat mir Möglichkeiten zum Protest gegeben und, was besonders wichtig ist, die Chance, mit anderen Menschen zusammen zu sein, die zutiefst besorgt über die Handlungen der US-Regierung sind – hier in unserem eigenen Land und auf der ganzen Welt.
Wir müssen Widerstand leisten
Falls Sie es noch nicht tun, schließen Sie sich den Millionen an, die auf der Straße, im Kongress, bei Bürgerversammlungen, per E-Mail und Telefonanrufen den Angriff auf unser Land und die Welt beenden wollen. Ich habe Links zu vielen der Organisationen eingefügt, mit denen ich zusammenarbeite. Bitte schließen Sie sich uns an!!!
Zwei wichtige Bücher
„Kriegsspiele: Wie NATO und Pentagon die Zerstörung Europas simulieren“ ist das neue Buch des an der Universität Regensburg tätigen Amerikanisten und Propagandaforschers Dr. Jonas Tögel. Es ist im Januar 2025 im Westend Verlag erschienen (15 Euro).
Gut lesbar und faktenreich schreibt Tögel über die ebenso gefährlichen wie kaum bekannten Planspiele und Simulationen der NATO und des Pentagons zu einem Atomkrieg. Wobei die Gefahr eines solchen nuklearen Infernos in der Realität stetig zunimmt.
Über diese Planspiele gibt es keine öffentliche Debatte. Dabei sehen sie in aller Regel eine vollständige Zerstörung Deutschlands und weiterer Länder Europas vor. Auch im Parlament ist davon nichts zu hören, obwohl die Kriegsgefahr uns alle betrifft und obendrein
das Potential hat, in einem Weltkrieg die den Planeten und die gesamte Mensch heit zu vernichten.
Tögel begründet die nicht stattfindende Diskussion damit, dass die Planspiele ebenso wie die sich beschleunigenden Kriegsvorbereitun
gen mit modernsten Manipulationswaffen verschleiert werden. Diese Propagandatechniken hat er ausführlich vorgestellt in seinem ebenfalls lesenswerten Buch: „Kognitive Kriegsführung“. Ebenfalls im Westendverlag erschienen (24 Euro).
Massendemos in den USA: Gegen Trump & Musk! Für soziale Gerechtigkeit & Demokratie.
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir haben bedrückende Zeiten! Doch als Asterix-Leser erinnere ich Euch daran, dass es in jedem Unterdrückungssystem Widerstand gibt. Ihr wollt das nicht glauben?
Nun, was Michael Moore, der bekannte konzern- und kapitalismuskritische Dokumentarfilmer aus den USA, mir heute schickte, beweist, dass es doch so ist!
In den 80er Jahren gab es in Deutschland eine Demo-Losung, die lautete:
—
Aufruhr, Widerstand –
es gibt kein ruhiges Hinterland!
—
Daran erinnern die Bilder die Michael Moore aus den USA vom gestrigen Protest-Sonntag schickte.
Michael Moore schrieb in seiner eMail:
—
„Massen von Menschen. Überall! … Zehn- und Zehntausende von uns waren in jeder größeren Stadt im ganzen Land auf der Straße. Seht euch das an – das sind die Szenen in den Twin Cities in Minnesota, in NYC und LA und Boston, in Philly und Chicago und Seattle, in Lansing, Michigan und Houston, Texas und Palm Beach, Florida und Atlanta, Georgia und Columbia, South Carolina, und in Washington, D.C.“
Die Fotos sind „nur ein klitzekleiner Ausschnitt dessen, was gestern ÜBERALL passiert ist. Es waren Tausende in Detroit und Buffalo und Cleveland und Dallas und Austin und Tulsa und St. Louis und Milwaukee und darüber hinaus. Und es waren nicht nur die Großstädte … den ganzen Tag über erhielt ich Fotos, E-Mails und SMS aus dem ganzen Land … riesige Menschenmengen in Cincinnati und Pasadena und Lexington und Missoula und Des Moines und und und … in über 2.000 Städten und Dörfern im ganzen Land … “
Neues von Gaby Weber: Repression wegen Klage und Film veröffentlicht
Neues von der Filmemacherin und ethecon-Ehrenmitglied Gaby Weber:
De-Banking ist eine Waffe gegen Kritiker, denen ohne Begründung das Konto gekündigt wird. Während man staatstragenden NGOs Millionen hinterherwirft, sollen unbequeme Stimmen mundtot gemacht werden, denn ohne Bankkonto können sich alternative Medien nicht über Spenden finanzieren. Auch Gaby Weber wurde jetzt ihr Konto bei der Comdirect gekündigt. Das Pikante ist dabei: Sie klagt gegen die Bundesbank auf Auskunft in Sachen Bayer/Monsanto – und der ehemalige Bundesbank-Chef Jens Weidmann ist derzeitiger Aufsichtsratschef der Comdirect. So einfach kann man die Prozessgegnerin ausbluten lassen. Während im Ausland über diese unfairen Praktiken diskutiert und ein gesetzlicher Schutz gefordert wird, schweigt der deutsche Mainstream weitgehend. Alle weiteren Infos findet ihr hier.
Jeder kann betroffen sein
Im Moment richtet sich diese Maßnahme gegen unbequeme Personen oder Medien, doch in Zukunft kann der Schuss auch gegen normale Bürger losgehen, gegen Leute, deren Kontobewegungen verraten, dass sie irgendwie nicht „brav“ genug sind.
Bereits im vergangenen Jahr überraschte die Comdirect Gaby Weber mit der Ankündigung, ihr Konto zu kündigen. „Begründung“: eine Prüfung ihrer Kontobewegungen hätte ergeben, dass sie dort kleinere Beträge erhalten hätte. Wer diese „Prüfung“ angeregt hatte, verrieten sie ihr nicht, ein Richter war es jedenfalls nicht. Sie legte Widerspruch ein. Zunächst tat sich nichts, ihr Anwalt wies darauf hin, dass ihre Geschäftsbedingungen Spendenkonten nicht verbieten und dass ihre Prozesse in einem Rechtsstaat weder verboten noch sittenwidrig seien. Darauf ging die Bank nicht ein, antwortete nicht einmal, sondern schickte im Februar die Kündigung zum 5. Mai 25, „gemäß unseren allgemeinen Regelungen“.
Wer Gaby Weber weiter unterstützen will kann dies noch bis zum 5. Mai 2025 über die Comdirect tun: IBAN: DE53200411550192074300
Oder alternativ über Paypal gaby.weber@gmx.net
Neben Prozess ist Gaby Weber weiter als Filmemacherin aktiv. Wir stellen an dieser Stelle ihren neuen Film „Milei und die Narcos – Drogenboom dank Kettensäge“ vor:
Die katholische Kirche schlug Alarm. Der Drogenhandel schreite rasant voran, seitdem sich der neue argentinische Präsident Javier Milei aus der Sozialpolitik verabschiedet und damit das Feld dem organisierten Verbrechen überlassen habe, sprich: den Narcos. Die Öffentlichkeit staunte über die Offensive ihrer Geistlichkeit.
Konkrete Beispiele, wie Mileis Politik dem organisierten Verbrechen Tür und Tor öffnet:
So soll jetzt der Waffenbesitz nach US-amerikanischem Vorbild legalisiert werden. „Anständige Bürger“ sollten sich verteidigen können, begründete Milei. Dass sich nunmehr auch die Narcos mit Kriegsgerät aller Art ausrüsten werden, erwähnte er nicht.
Im letzten Jahr peitschte er ein Gesetz über den „Blanqueo“ durch den Kongress. Blanqueo heißt Geldwäsche. So konnten Steuersünder ihr im Ausland gebunkertes Schwarzgeld legal nach Argentinien zurückbringen. Das waren über 23 Milliarden US Dollar, aus zwilichtigen Quellen. Fest steht, dass Milei versuchte, die Identitäten der Geldwäscher zu verschleiern.
Staatliche Kontroll-Ämter am Ufer des Paraná-Flusses wurden privatisiert. Über den Strom wird das Rohmaterial für die Drogenherstellung ins Land geschmuggelt, die Koka-Basispaste.
Die Nationale Hafen-Verwaltung wurde aufgelöst, ebenso das Finanzamt, beide sollen durch neue, schlankere Behörden ersetzt werden.
Auch der Justiz und den Regulierungsbehörden geht es an den Kragen, da in seinen Augen der Staat der Grund allen Übels ist.
Seit Dezember 2023 regiert in Buenos Aires der ultrarechte Javier Milei, der sich selbst „Anarchokapitalist“ nennt. Er strich die öffentliche Sozialpolitik radikal zusammen, die bereits von den peronistischen Vorgängerregierungen stark gekürzt worden war. Wer an Protesten teilnimmt, bekommt überhaupt nichts mehr. Milei fror die Renten ein, und gibt selbst den chronisch Kranken nur noch lebenswichtige Medikamente, wenn ihr Einkommen unter 350 Euro liegt. Mieten und Lebensmittelpreise wurden freigegeben. Dringende Bauvorhaben ausgesetzt, Kloaken, Staudämme, Brandschutz, Krankenhäuser. Fast 50.000 Angestellte des öffentlichen Dienstes verloren ihren Job – Milei macht Wahlkampf mit der Kettensäge.
Das sind umgerechnet 60 Euro im Monat. Mit „Mittelsmännern“ sind die sozialen Bewegungen gemeint, die vor allem in den Vorstädten Klubs und Volksküchen organisieren. Sie, und nicht die Narcos, greift Milei frontal an. Ist das sein Plan? Oder Zufall?
Im Film kommen zu Wort: der Erzbischof von La Plata (Gustavo Carrara), die frühere Sicherheitsministerin Sabina Frederic, die Richter Gustavo Caramelo und Marcelo Giacoia und von den sozialen Bewegungen Laura (Suppenküche Constitución), Nicolás Caropresi (UTEP) und Omár Guiliani (Luján).
Den Film gibt es hier zu sehen:
Oder auf YouTube direkt unter folgendem Link
https://www.youtube.com/watch?v=um0Vg7F2cDQ
Und nun? Massenelend, Ruin der Umwelt, (atomare) Weltkriegsgefahr
Auf der Frühjahrssitzung von ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie verabschiedeten Vorstand und Kuratorium der internationalen Organisation eine Politische Erklärung zur aktuellen Krisenlage in der Welt. Weltweit wachsendes Massenelend, voranschreitenden Ruin der Umwelt und wachsende Gefahr eines (atomaren) Weltkriegs sieht die ethecon Erklärung als Ergebnis einer den Planeten Erde überfordernden Profitstrebens der Ultrareichen insbesondere in den G7- bzw. NATO-Staaten. Zudem beleuchtet das ethecon Statement Entwicklung und Perspektiven der neuen Staatenbündnisse Shanghai Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), BRICS und Belt and Road Initiative (BRI). ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie fordert angesichts der für die Menschheit und den Planeten dramatischen Lage einen Umbau der Gesellschaft. Weg vom Profitdiktat, hin zu Demokratie, Solidarität und Völkerfreundschaft. Vorstand und Kuratorium der Stiftung ziehen das Fazit: „Eine andere Alternative haben wir nicht.“
„Etwa 2.800 Milliardär*innen mit Vermögen von zusammen aktuell ca. 15 Billionen US-Dollar haben inzwischen unübersehbar eine Vormachtstellung. Ihre Interessen an Profit und Macht dominieren die Welt. Dass auch noch für weitere ca. 8,2 Milliarden Menschen angemessen Arbeit, Wohnung, Kleidung, Bildung, Kultur, Gesundheitsversorgung und Nahrungsmitteln sichergestellt werden müssen, fällt zunehmend unter den Tisch. Der Planet Erde ist zu klein geworden, um die gewünschten Renditen für die mittlerweile unvorstellbar gigantischen Vermögenswerte der Ultrareichen zu liefern.“, stellen Kuratorium und Vorstand in ihrer diesjährigen „Politischen Erklärung“ anlässlich der Frühjahrssitzung von ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie fest.
Die Mitglieder der verantwortlichen Organe der internationalen Stiftung ethecon nutzen traditionell seit Gründung der Stiftung im Jahr 2004 ihre Frühjahrssitzung, um sich mit einer „Politischen Erklärung“ zu aktuell brisanten Themen des Weltgeschehens an die Öffentlichkeit zu wenden.
Anlässlich der Frühjahrstagung von ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie am 23. März 2025 veröffentlichen Vorstand und Kuratorium die gemeinsame Erklärung:
Und nun?
Massenelend, Ruin der Umwelt, (atomare) Weltkriegsgefahr
„Der gesamte Planet und die Zukunft der Menschheit stehen auf dem Spiel“ urteilt Marius Dornemann, Geschäftsführer von ethecon. „Um immer neue gesteigerte Profite zu realisieren und die Anteile an Märkte und Rohstoffe zu sichern und auszubauen, wird zunehmend auf autoritäre Herrschaft, Aggression und Repression gesetzt. Hochrüstung und Krieg stehen auf der Tagesordnung und ein Atomkrieg droht. Wir müssen dem mit vereinter Macht Einhalt gebieten. Dazu braucht es eine starke Friedensbewegung und eine starke ethecon Stiftung! Der Kapitalismus gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, das ist unser Ziel.“
Die (Zu)Stifter*innen, Kurator*innen und Vorstände von ethecon eint das Engagement gegen Umweltzerstörung, Unterdrückung und Ausbeutung. Sie prangern entgrenzte Konzernmacht und Profitlogik des Marktes als Ursache an.
Die Kurator*innen und Vorstände befassten sich bei ihrem Treffen auch mit den Preisträger*innen der diesjährigen beiden Internationalen ethecon Awards 2025. Diese werden am Internationalen Tag des Friedens, am 21. September 2025, verkündet werden.
Pressekontakt:
Marius Dornemann 0211/ 22 95 09 21
info@ethecon.org
Alles für den Frieden – Heraus zu den Ostermärschen
Während in der Ukraine über einen möglichen Frieden verhandelt wird, laufen die Kriegsvorbereitungen im Rest der Welt auf Hochtouren. Die neue Regierung will wieder ans Grundgesetz: Sonderverschuldungen für Militär und Infrastruktur, die letztlich dem Militär dienen sollen. Alle anderen gucken in die Röhre.
Der Rest bleibt nicht untätig: Die EU, China und die USA rüsten ebenso weiter auf. Aber nicht aus Spaß. Ein die Welt umfassender Krieg ist ein nicht unrealistisches Szenario.
Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, den Druck von der Straße zu erhöhen! In den kommenden Wochen stehen die traditionellen Ostermärsche an, an denen sich ethecon seit jeher aktiv beteiligt!
Alle Infos findet ihr hier.
Protestaktionen gegen die Grundgesetzänderungen
Am 15.3. findet um 14 Uhr auf den Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor eine Kundgebung unter dem Motto „Keine Grundgesetzänderung für Aufrüstungsorgie und Kriegstüchtigkeit! Reden statt rüsten!“ statt.
Der Hintergrund: Die CDU/CSU als vermutliche zukünftige Kanzlerpartei versucht noch vor der Installierung der neuen Regierung, zusammen mit der SPD und der noch regierenden GRÜNEN-Partei in einem unglaublichen Coup in der kommenden Woche das Grundgesetz zu ändern, um Hunderte Milliarden Euro Kredite aufzunehmen, ohne eine Schuldenobergrenze und Laufzeit zu benennen. Damit soll der Waffenexport in die Ukraine weiter angekurbelt und die Bundeswehr „kriegstüchtig“ gemacht werden. Die Angst vor einem Angriff Russlands auf NATO-Gebiet dient als Begründung. Eine unbegründete Angst, weil für so einen Angriff eine mindestens dreifache militärische Überlegenheit Russlands in den Hauptwaffenbeständen seines Heeres und seiner Luftwaffe nötig wäre. Die Angst wäre nicht einmal dann begründet, wenn die EU oder die europäischen NATO-Staaten auf sich allein gestellt blieben, denn sie verfügen schon heute auch ohne die USA über eine zwei bis dreifache Überlegenheit.
Außerdem beginnt am 13.3. die 1. Lesung im Bundestag. Deshalb wird es am 13.3. eine Mahnwache von 11 bis 12 Uhr vor dem Bundestag (Konrad Adenauer Str.) geben.
Alle Infos findet man hier.
Atomkatastrophe von Fukushima jährt sich zum 14. Mal
Am 11. März jährte sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum 14. Mal.
Die Atomkatastrophe von Fukushima hat – wie zuvor bereits der Atom-GAU in Tschernobyl –gezeigt, was passieren kann, wenn wir uns nicht von Atomenergie lösen: evakuierte und unbewohnbare Regionen, erkrankte Menschen, weltweite radioaktive Verseuchung und Kosten in Milliardenhöhe. Noch immer können mehr als 27.000 Menschen in der Präfektur Fukushima nicht nach Hause zurückkehren. Noch ist unklar, wohin mit Millionen und Millionen gelagerten Tonnen atomar verseuchter Erde und Wasser.
Doch auch wenn der Atomausstieg in Deutschland geschafft scheint, die Gefahr ist noch nicht gebannt. Es wird über eine europäische Atombombe diskutiert und auch über ein mögliches Zurück zur Atomenergie in Deutschland. Denn ohne Atomenergie keine Atombombe. Die Atom- und Rüstungslobby muss daran gehindert werden!
Eins ist klar: Atomwaffen können niemals Menschen schützen, sie stellen eine enorme Gefahr für unsere Lebensgrundlage und Generationen von Menschen dar.
Anlässlich des Jahrestags haben wir – durch Marius Dornemann als Geschäftsführer von ethecon – die Zeitungsanzeige von unseren Freunden von IPPNW unterstützt. Die ganze Anzeige kann man hier sehen.