Begründung Black Planet Award 2018

Begründung von ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie für die Schmähung von Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands) und Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen) des weltgrößten Automobil-Konzerns VOLKSWAGEN AG mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award 2018

Vorbemerkung
Die beiden Internationalen ethecon Awards
Seit dem Jahr 2006 verleiht ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie jährlich zwei internationale Preise – den Internationalen ethecon Blue Planet Award und den Internationalen ethecon Black Planet Award.
Mit dem Internationalen ethecon Blue Planet Award werden Menschen geehrt, die in herausragender Weise menschliche Ethik im Spannungsfeld Ethik und Ökonomie schützen und verteidigen und sich derart für den Erhalt und die Rettung unseres Blauen Planeten einsetzen.
Mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award werden Personen geschmäht, die in schockierender Weise menschliche Ethik im Spannungsfeld Ethik und Ökonomie mit Füßen treten und derart den Ruin und die Zerstörung unseres Blauen Planeten betreiben hin zu einem Schwarzen Planeten.
Der Internationale ethecon Blue Planet Award und der Internationale ethecon Black Planet Award sind eine Einheit, zwei Seiten der gleichen Medaille. Beide zusammen spiegeln den Zustand unserer Welt. Sie ehren einerseits den solidarischen Einsatz für Umweltschutz, Gerechtigkeit und Frieden, ächten andererseits rücksichtslose Umweltzerstörung, Ungerechtigkeit und Krieg. Die Preise fordern auf zu Widerstand, Wandel und Engagement. Wobei in beiden Fällen mit dem Begriff des „Blauen Planeten“ die gesamte belebte und unbelebte Welt gemeint ist.
Jeweils im Februar des Jahres wird in einem international verbreiteten Aufruf dazu aufgefordert, Nominierungen für den Internationalen ethecon Blue Planet Award und den Internationalen ethecon Black Planet Award einzureichen. In einem gründlichen Auswahlverfahren werden bis August des Jahres die PreisträgerInnen von der Stiftung bestimmt.

Erklärung
von Vorstand und Kuratorium
zum Internationalen ethecon Black Planet Award 2018
Die Stiftung brandmarkt mit dem Internationalen Black Planet Award 2018:
Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands) und
Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats) sowie
die Großaktionäre Wolfgang Porsche (PORSCHE HOLDING SE)
und Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsens)
des Automobilkonzerns VOLKSWAGEN AG
Der Internationale Black Planet Award 2018 geht – in konsequenter Ergänzung zum Internationalen ethecon Blue Planet Award 2018 ebenso wie im Sinn der Ziele von ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie – an die genannten Preisträger, weil diese im Spannungsfeld Ethik und Ökonomie grundlegende ethische Prinzipien in herausragender Weise mit Füßen treten und derart den Blauen Planeten in Gefahr bringen.
ethecon prangert sie mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award 2018 an, weil sie beispielhaft Unterdrückung, Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen, Zerstörung der Natur und soziales Elend zu verantworten haben.
Die genannten Personen – Herbert Diess, Hans-Dieter Pötsch, Wolfgang Porsche und Stephan Weil – agieren rücksichtslos, durchtrieben, von niederen Motiven geprägt und einzig zum persönlichen Vorteil. Sie nehmen für ihre Macht- und Profit-Interessen bedenkenlos den Untergang des Planeten als Schwarzer Planet in Kauf. Sie zeigen das, was gemeinhin Skrupellosigkeit und Egoismus genannt wird.
Sie stehen in einer zunehmend auf den Profit als einzigem Kriterium jeglicher Entscheidung und Entwicklung ausgerichteten Welt als wenige Mächtige gegen die Interessen der Menschheit. Vielfältig bevorzugt, in globale Netzwerke eingebunden und auf großes Kapital gestützt. Stets gut gesichert und geschützt, selbstherrlich und zunehmend keinerlei Gesetzen und Gerichtsbarkeit unterworfen. Sie gehören zu denjenigen, denen die Menschheit Krieg, Ausbeutung und Umweltzerstörung verdankt.
Die Preisträger werden mit dem Internationalen Black Planet Award 2018 geschmäht und persönlich gebrandmarkt. Stellvertretend für alle, die den „Blauen Planeten“ gefährden bzw. dessen Untergang zu einem „Schwarzen Planeten“ heraufbeschwören. Ihre Schmähung soll ihnen selbst und uns allen Warnung und abschreckendes Beispiel sein.
Entsprechend versteht sich der Internationale ethecon Black Planet Award 2018 auch als Mobilisierung für den Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Umweltschutz bzw. für den Widerstand gegen Kriegstreiberei, Ausbeutung und Umweltzerstörung. Er soll die Öffentlichkeit sensibilisieren und aufmerksam machen, die Zusammenhänge und die Verantwortlichen aufdecken, sowie den Widerstand gegen Umweltzerstörung, Krieg und Ungerechtigkeit stärken.
Begründung
für die Verleihung des
Internationalen ethecon Black Planet Award 2018 an
Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands), Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen) des Automobil-Konzerns VOLKSWAGEN AG (Deutschland):
Kuratorium und Vorstand von ethecon stützten sich bei ihrer Entscheidung auf Nachrichtenmeldungen, auf die in der Öffentlichkeit teilweise schon seit Jahren bekannten Fakten, auf die von JournalistInnen in aller Welt zusammengetragenen Informationen, auf öffentlich vorliegende Dokumente, auf Ermittlungen von Regierungsstellen und AktivistInnen der sozialen Bewegungen in verschiedenen Ländern und nicht zuletzt auf die von der VOLKSWAGEN AG selbst veröffentlichten Materialien.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Begründung für die Entscheidung noch konsequenter und umfangreicher ausgefallen wäre, hätten alle, auch die betriebsintern und andernorts unter Verschluss gehaltenen bzw. vertuschten und eventuell sogar vernichteten Informationen umfassend zur Verfügung gestanden.
Aus der Fülle der im Nominierungsverfahren für die Verleihung des Internationalen ethecon Black Planet Award 2018 an Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands) und Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats) sowie der Großaktionäre Wolfgang Porsche (PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsen) des Automobil-Konzerns VOLKSWAGEN AG (Deutschland) recherchierten Fakten seien beispielhaft genannt:
Während des 2. Weltkriegs produzierte VOLKSWAGEN Kriegsfahrzeuge und Raketen für die Wehrmacht. Das Management von VOLKSWAGEN setzte sich persönlich für den Erfolg der deutschen Angriffskriege ein und beaufsichtigte den Einsatz tausender ZwangsarbeiterInnen, Kriegsgefangener und KZ-Insassen in seinen Werken. Mit dem „Arbeitsdorf“ von Wolfsburg beaufsichtigte die Führung von VOLKSWAGEN selbst ein werkseigenes Konzentrationslager. VOLKSWAGEN verweigert seither eine angemessene Entschädigung der Opfer.
Auch nach dem Krieg setzte VOLKSWAGEN seine Produktion unter faschistischen, gewerkschaftsfeindlichen Rahmenbedingungen im Ausland fort. In Brasilien unterstützte VOLKSWAGEN 1964 das Militär bei einem Putsch und beteiligte sich anschließend an der Ausspähung, Inhaftierung, Folterung und Ermordung von GewerkschafterInnen und kämferischen KollegInnen. Noch heute bezieht VOLKSWAGEN durch Sklaven- und Kinderarbeit gewonnene Rohstoffe aus dem Kongo und profitiert von Massakern an BergarbeiterInnen durch die Hände seiner südafrikanischen Zulieferer.
VOLKSWAGEN steht durch die wiederholte Bestechung von Betriebsräten und FunktionärInnen unter enger Einbindung der Politik der Bundesrepublik sowie durch intransparente Wechsel zwischen Leitungs- und Kontrollgremien beispielhaft für eine korrupte Unternehmenskultur. Großaktionäre und Vorstände von VOLKSWAGEN haben in den vergangenen Jahrzehnten die Übernahme des Konzerns durch den Mehrheitseigner PORSCHE SE ermöglicht und so eine Machtkonzentration in privaten Händen ermöglicht. Sie haben die Bedeutung des Volkswagengesetzes ausgehöhlt, die öffentliche Kontrolle über den Konzern untergraben und der Privatisierung Vorschub geleistet.
VOLKSWAGEN hält an einem Modell der Mobilität fest, das auf Individualverkehr und Verbrennungsmotoren beruht, obwohl dieses Verkehrsmodells nachweislich Krankheit und Tod durch Schadstoffe und nicht zuletzt den Klimawandel mitverursacht. Das Management von VOLKSWAGEN hält entgegen besserem Wissen an seinem zerstörerischen Geschäftsmodell fest und täuscht die Weltöffentlichkeit über das Ausmaß dieser Zerstörung.
Mit der Installation von Betrugssoftware in seinen Dieselfahrzeugen und auch mit seiner Lobbyarbeit in der deutschen und europäischen Politik hat die VOLKSWAGEN-Spitze ein effektives gesetzliches Vorgehen gegen Luftverschmutzung und Klimawandel vorsätzlich umgangen und verhindert. Mit Schweigegeldern an ehemalige leitende Angestellte und Aussageverweigerungen wie etwa jene von Ferdinand Piëch vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss entziehen sie sich noch immer dem Strafvollzug. Als Weltmarktführer ist VOLKSWAGEN, insbesondere das leitende Management und die GroßaktionärInnen, Hauptverantwortlich für den Verkehrskollaps, die tödliche Verpestung der Städte und die nahende Klimakatastrophe weltweit.
Zugleich konterkarieren sie alle diese Verbrechen mit haltloser Propaganda, bezahlen Ausstellungen, die die Geschichte des VOLKSWAGEN-Managements verharmlosen, bringen unbequeme Historiker zum Schweigen und bewerben ihre schmutzigen Lieferketten als saubere, statt das Geld in ein wirklich nachhaltiges Geschäftsmodell zu investieren.
Erwähnt sei auch, dass Kuratorium und Vorstand von ethecon bei der Entscheidung zur Schmähung der Vorstände Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands) und Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats) sowie der Großaktionäre Wolfgang Porsche (Porsche Holding SE) und Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsen) des Automobilkonzerns VOLKSWAGEN AG (Deutschland) sich zudem ausdrücklich auf den 1994 vom Permanent Peoples’ Tribunal (PPT) verabschiedeten Vorschlag für eine internationale Charta „Menschenrechte und industrielle Gesundheitsgefahren“ und die Charta der allgemeinen Menschenrechte der Vereinten Nationen beziehen.
Kuratorium und Vorstand von ethecon erklären:
In erster Linie verantwortlich für Entscheidungen und Handeln des weltgrößten Automobil-Konzerns VOLKSWAGEN (Deutschland) sind die Führungskräfte und GroßaktionärInnen, allen voran Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands), Hans Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen). Ihnen gehört das Unternehmen zu wesentlichen Teilen. Sie leiten entscheidend die Firma. Auf ihr Konto gehen der Ruin der menschlichen Gesundheit und die Zerstörung der Umwelt im großen Stil, ja selbst der Tod vieler Menschen. Sie stellen nicht nur eine Gefahr für den Frieden und die Menschenrechte dar, sondern auch für die Demokratie, die Ökologie und die Menschheit insgesamt. Sie handeln zum Vorteil persönlicher Macht und privater Bereicherung. Dafür treten sie Moral und Ethik mit Füßen und nehmen den Untergang der Erde als Schwarzer Planet in Kauf.
ethecon sieht im Handeln von Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands) und Hans Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats) sowie der Großaktionäre Wolfgang Porsche (PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsen) des weltgrößten Automobil-Konzerns VOLKSWAGEN AG (Deutschland) einen schockierenden Beitrag zu Ruin und Zerstörung unseres Blauen Planeten. Für diese erschreckende Missachtung und Verletzung menschlicher Ethik schmäht ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie die genannten Verantwortlichen von VOLKSWAGEN mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award 2018.
Zugleich setzt sich ethecon zusammen mit den nationalen und internationalen konzern- und globalisierungskritischen Bewegungen aktiv dafür ein, dass Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands) und Hans Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen) sowie alle anderen verantwortlichen ManagerInnen und GroßaktionärInnen für ihre Verbrechen gegen menschliche Ethik und für die von VOLKSWAGEN verursachten Umwelt-, Gesundheits-, finanziellen, sozialen und sonstigen Schäden als Vertreter des Konzerns und auch persönlich in Haftung genommen, zur Rechenschaft gezogen und gegebenenfalls auch bestraft werden.
Der Internationale ethecon Black Planet Award 2018 an Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands), Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen) des Automobilkonzerns VOLKSWAGEN AG (Deutschland) wird zusammen mit dem Internationalen ethecon Blue Planet Award 2018 an die Friedensaktivistin Mary Ann Wright (USA) in einem öffentlichen Festakt in Berlin am 17. November 2018 verliehen.

Berlin, Internationaler Tag des Friedens, 21. September 2018