Guten Tag,
nachdem wir in der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info berichtet haben, dass ethecon und sein Vorstand Axel Köhler-Schnura Ziel illegaler Angriffe geworden sind, haben wir mehr als 500 Solidaritätsbekundungen erhalten. Dafür ein ganz großes Dankeschön. Gerade auch an diejenigen, die diese Information weiterverbreitet haben!
Sollten Sie noch nicht reagiert haben, so können Sie das jetzt noch tun. Die Herstellung von Öffentlichkeit ist der beste Schutz, den wir dringend benötigen.
Helfen Sie bitte bei der Deckung der verursachten Schäden mit Spenden (auch mit PayPal auf unserer Webseite möglich). Und stärken Sie uns den Rücken mit Fördermitgliedschaften, Anspar-Stiftungen oder Zustiftungen.
Von unserer Arbeit lassen wir uns natürlich nicht abhalten. Die TEPCO-Aktionen in Tokio gehen in die heiße Phase. Die überall spürbare Blockadehaltung von TEPCO und den offiziellen japanischen Stellen muss gebrochen werden. Mehr dazu in dieser ethecon email info.
Für zwei dringende Petitionen bitten wir um Ihre Unterschrift: Im tschechischen Temelín, nahe der bayerischen Grenze, sollen zwei neue AKWs gebaut werden – direkt neben zwei bestehenden Blöcken, die für ihre zahlreichen Störfälle bekannt sind. Bis zum 18.6. können aus ganz Deutschland Einwendungen dagegen online verschickt werden. Und fordern Sie rechtzeitig vor dem Umweltgipfel in Rio von den führenden Politikern dieser Welt, dass Großkonzerne, die mit fossilen Brennstoffen handeln, nicht weiter subventioniert werden. Kein Steuergeld für Umweltsünder!
Viele weitere wichtige Petitionen und Informationen gibt es auf unserer Facebook-Kampagnenseite. Sollten Sie eine eigene Facebook-Seite haben, dann drücken Sie bitte auf unserer Facebook-Seite den „Gefällt mir“-Button und verleihen Sie als „Fan“ unserer Arbeit so Ihre Unterstützung. Bitte jetzt direkt.
Und noch eine Bitte: Wir brauchen ehrenamtliche Unterstützung. Vor allem bei Übersetzungs- und Internetarbeiten.
Mit solidarischen Grüßen
Axel Köhler-Schnura / Bettina Schneider
ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie
www.ethecon.org / info@ethecon.org
Nicht vergessen:
Wenn Sie bei Facebook sind, dann melden Sie sich bitte auch auf unserer Facebook-Seite an. Und empfehlen Sie uns weiter!
* „ethecon“ ist die Zusammensetzung der englischen Begriffe „ethics“ (Ethik) und „economics“ (Ökonomie). Mehr zu „ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie“ am Ende dieser eMail und auf unserer Internetseite.
____________
Sie finden in dieser ethecon email info
(hier nur die Überschriften, die Artikel weiter unten in dieser eMail):
: 1
Etappenziel erreicht:
Die 30. Stifterin
: 2
Blockadehaltung
seitens TEPCO und Japan
: 3
Kölner Karlpreis für
ethecon Ehrenmitglied Rolf Gössner
: 4
Panikmache:
Green Scare-Taktik
: 5
Ministerin Schröder –
Rückschritt als Programm
: 6
Flüchtlingsthematik:
SOS for Human Rights
: 7
ethecon –
Erbschaft und Vermächtnis
_____________
: 1
Etappenziel erreicht:
Die 30. Stifterin
Erst in der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info haben wir uns darüber gefreut, dass wir die 29. Stifterin bei ethecon begrüßen durften. Dieser schnelle Zugewinn an ZustifterInnen und Anspar-ZustifterInnen stärkt uns gleich doppelt: Zum einen finanziell – was unsere noch kleine und finanzschwache Stiftung immer dringend braucht! -, zum anderen als Solidaritätsbekundung mit uns und unserer Arbeit. Beides ist in Zeiten, in denen wir spürbar ins Visier der Großkonzerne geraten, dringend nötig.
Heute freuen wir uns ganz riesig, dass wir schon wieder eine neue Stifterin bei uns begrüßen dürfen. Und damit sogar schon jetzt, nach knapp einem halben Jahr, unser Etappenziel für das ganze Jahr 2012 erreicht haben. Immerhin waren wir uns noch nicht einmal sicher, ob wir unser Ziel bis zum Jahresende überhaupt erreichen werden.
Wir begrüßen unsere neue, unsere 30. Stifterin ganz herzlich und bedanken uns für ihr Engagement und ihre Unterstützung unserer gemeinsamen Ziele!
Die frisch gebackene Stifterin hat sich übrigens aus Empörung über die verdeckten Attacken entschlossen, 5 Tsd. Euro zuzustiften. Mögen ihrem Beispiel noch viele andere folgen. Im Vergleich zu den üblichen Familien- und Konzernstiftungen der Ultra-Reichen ist ethecon mit seinen aktuell 709 Tsd. Euro Stiftungsvermögen ein Zwerg. Um stark zu werden, um wirksam Konzernkritik üben zu können, braucht ethecon noch viele Stifterinnen und Stifter.
Genau deshalb haben wir unser Ziel für 2012 nach oben korrigiert und hoffen nun darauf, dass wir in diesem Jahr auf 35 ZustifterInnen und ein Stiftungsvermögen von vielleicht 750 Tsd. Euro kommen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns dabei helfen!
Und keine Angst – Sie brauchen kein Vermögen, um bei ethecon zuzustiften. Bereits ab 20 Euro monatlich werden Sie Anspar-ZustifterIn. Sollten Sie mehr Möglichkeiten haben, ab einem Betrag von 5.000 Euro werden Sie direkt ZustifterIn.
Wichtig für Ihre Entscheidung: Für Zustiftungen gelten sehr großzügige Steuervorteile. Alle Zustiftungen können zu sehr großen Teilen über die jährliche Steuererklärung refinanziert werden. Jeder Euro an ethecon mindert direkt die zu zahlenden Steuern. Sollten Sie Fragen dazu haben, dann melden Sie sich bitte bei uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Und: Wenn Sie sich (noch) nicht zu einer Zustiftung entscheiden können, Darlehen, Spenden und Fördermitgliedschaften helfen uns selbstverständlich auch!
Und wenn Sie zuvor erst einmal mehr Info über uns und unsere Stiftung wollen, dann bestellen Sie einfach hier die Stiftungsbroschüre „Für eine Welt ohne Ausbeutung und ohne Unterdrückung“. Natürlich kostenlos (Spende erbeten).
: 2
Blockadehaltung
seitens TEPCO und Japan
Über die Verleihung unseres Schmähpreises, des Internationalen ethecon Black Planet Award 2011, an die leitenden ManagerInnen und die GroßaktionärInnen des TEPCO-Konzerns, haben wir in den vergangenen Ausgaben unserer ethecon email info immer wieder berichtet. Ausführliche Infos dazu finden Sie hier, das Dossier in drei Sprachen hier. Inzwischen ist auch längst der Offene Brief an TEPCO in das Japanische übersetzt und findet in Japan immer mehr Verbreitung. Dazu gibt es auch eine deutsche, englische und spanische Version.
Während wir die Übergabe des Preises an die TEPCO-Verantwortlichen vorbereiten, um sie daran zu erinnern, dass die Katastrophe weder vorbei, noch vergessen ist, spüren wir zunehmend eine Blockadehaltung – sowohl von TEPCO als auch von offiziellen japanischen Stellen. Zum einen hält TEPCO immer noch den Termin für die anstehende Aktionärs-Hauptversammlung geheim, die planmäßig Ende Juni stattfinden sollte. Zum anderen versucht die japanische Regierung samt ihrer Auslandsvertretungen, den Super-GAU in Fukushima als Thema zu verdrängen und zur Tagesordnung überzugehen. Jüngstes Beispiel dafür ist der Japan-Tag, der am 2. Juni in Düsseldorf stattfand. ethecon und andere atomkraft-kritischen Organisationen wurde untersagt, einen Informationsstand auszurichten. Offizieller Veranstalter des Japan-Tag ist das japanische Generalkonsulat in Düsseldorf. Fukushima-Proteste waren da unerwünscht.
Dringende Unterstützung brauchen die neutralen, kritischen Wissenschaftler der Atomsicherheitskommission in der japanischen Präfektur Fukui. Sie sind die einzigen, die sich der Wiederinbetriebnahme des AKW Oi entgegenstellen. Dieses ist das erste der 54 japanischen Atomkraftwerke, DIE MOMENTAN ALLE VOM NETZ SIND, das wieder angefahren werden soll. Schreiben Sie ihnen eine Solidaritätsemail mit ein paar deutschen, englischen oder japanischen Sätzen, bitte auch mit individuellem Text. Die Namen und Kontaktdaten der Wissenschaftler lauten Yoshinobu Izumi, Toshiyuki Meshii, Toshihiko Tajima (Fax: 0081 – 776 – 61 – 6015) und Yukimoto Iwasaki. In dieser Woche soll wieder beraten und somit Druck auf sie ausgeübt werden, damit sie nachgeben. Schreiben Sie beispielsweise etwas in der Art von: „Dear Mr. …, please remain strong in spite of all the pressure you are facing because of the nuclear plant in Oi. A lot of people all over the world do not want nuclear energy. We are extremely worried about nuclear energy especially in Japan, a country where earthquakes and tsunamis occur frequently. Your are not alone with your critical attitude. I hope you will do everything you can to stop the next nuclear catastrophe from happening. Best wishes, …“.
Trotz aller Blockadeversuche bereiten wir unsere Aktionen in Tokio unbeirrt vor, besonders natürlich mit japanischen AktivistInnen und Organisationen. Weitere Bündnispartner haben wir in der Eisenbahner-Gewerkschaft Doro-Chiba gefunden, die sich in Japan seit langem aktiv gegen die Atomkraft einsetzt. Ein Interview mit dem Vorsitzenden Yasuhiro Tanaka können Sie hier auf Video sehen in Teil 1, Teil 2 und Teil 3.
Wir haben schon in der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info über die beiden ethecon-Aktivistinnen Lydia und Anabel berichtet, die in London trotz Polizei und Security den Internationalen ethecon Black Planet Award 2010 an die BP-Verantwortlichen übergeben haben. Das Foto der beiden ist auch gegen Ende der Dokumentation „They Fear Exposure“ („Sie scheuen den Pranger“) zu sehen. Sie wollen auch dieses Mal in Tokio dabei sein. Beide sind Studentinnen und ethecon hat leider nicht das Geld, um die Reisekosten zu tragen.
Seit Wochen bereits versuchen Lydia und Anabel daher, das Geld für den Flug nach Japan zusammen zu bekommen und sammeln dafür bei Freunden und Bekannten. Einen wesentlichen Teil haben sie bereits zusammen, aber es fehlen noch einige hundert Euro. Wir bitten Sie, helfen auch Sie: Bitte spenden Sie unter dem Stichwort „Anabel & Lydia“, damit sich die beiden auch in Japan erfolgreich an unserer Übergabe-Aktion beteiligen können.
Auch brauchen wir dringend TEPCO-Aktien. Um an der HV des TEPCO-Konzerns in Tokio teilzunehmen sind pro Person 100 TEPCO-Aktien vonnöten. Eine Aktie kostet etwa 2,50 Euro. Sollten Sie Aktien von TEPCO besitzen, können Sie diese auf das ethecon-Depot übertragen. Sollte das für Sie in Frage kommen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.
Übrigens ist es Teil der erwähnten Blockadehaltung, dass trotz Aktienbesitz der Erhalt von Eintrittskarten verweigert werden soll.
Bitte helfen auch Sie bei den Vorbereitungen mit! Bestellen Sie das aktuelle ethecon-Flugblatt zu TEPCO. Beteiligen Sie sich an unserer Kampagne „TEPCO stoppen!“ und sammeln Sie Unterschriften dafür. Gerade aktuell haben wir eine großangelegte Mailing-Aktion gestartet.
Und vor allem: Helfen Sie mit, unsere Kampagne und die internationalen Aktionen zu TEPCO im Juni zu finanzieren. Wir brauchen Spenden.
: 3
Kölner Karls-Preis für
ethecon Ehrenmitglied Rolf Gössner
Der bekannte Rechtsanwalt Dr. Rolf Gössner, ist nicht nur Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte (ILMR), Herausgeber der Zeitschrift Ossietzky, Autor zahlreicher Bücher, Mitherausgeber des alljährlichen Grundrechtereports und Richter am Bremer Staatsgerichtshof, er ist auch Ehrenmitglied unserer Stiftung.
Im Mai hat Rolf Gössner den Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik erhalten. Unsere allerherzlichsten Glückwünsche dazu!
Gössner bekam den Preis von der Neuen Rheinischen Zeitung. Ein Grußwort kam von der Präsidentin der ILMR, Prof. Dr. Fanny-Michaela Reisin. Die Laudatio hielt der Autor Dr. Werner Rügemer, selbst ein Träger des Karls-Preises. Rolf Gössner bedankte sich mit einer Preisrede.
Neben seinen Veröffentlichungen und seiner politischen Arbeit ist der Jurist auch durch seine 38 Jahre dauernde Beschattung durch den Verfassungsschutz bekannt geworden. 2011 urteilte das Kölner Verwaltungsgericht, dass diese Beobachtung „durchgehend rechtswidrig gewesen“ sei. (Es stellt sich die Frage: Wären seine Ressourcen nicht durch die Beobachtung eines linken Bürgerrechtlers gebunden gewesen, wäre der Verfassungsschutz vielleicht früher auf tatsächliche Bedrohungen der Verfassung gestoßen – wie zum Beispiel die NSU?)
Namensgeber des zum dritten Mal verliehenen Preises ist übrigens Karl Marx, der vom 1. Juni 1848 bis zu deren Verbot am 19. Mai 1849 Redakteur der radikaldemokratisch-sozialistischen Neuen Rheinischen Zeitung in Köln war.
: 4
Panikmache:
Green Scare-Taktik
Bereits in der vergangenen Ausgabe unserer ethecon email info haben wird über den Umweltaktivisten und Kapitän Paul Watson berichtet, der Mitte Mai bei seiner Einreise nach Deutschland am Frankfurter Flughafen festgenommen worden ist. Paul Watson ist Gründer der internationalen Non-Profit-Organisation Sea Shepherd, die auch einen deutschen Zweig hat. Watson droht nach wie vor die Auslieferung nach Costa Rica. Anlass war sein Versuch im Jahr 2002, durch den Einsatz einer Wasserkanone das Shark Finning zu verhindern. Bitte appellieren Sie für seine bedingungslose Freilassung und gegen seine Auslieferung. Wir haben die Petition schon unterschrieben.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle mit Hochseerecht befassten Instanzen in Paul Watson eher einen Verbündeten sehen. Sea Shepard handelt völlig legitim auf der Basis internationalen Rechts und verhilft diesem zur Durchsetzung außerhalb der Drei-Meilen-Zonen, die von niemandem überwacht werden und entsprechend von allen möglichen Kräften – z.B. den an Profiten interessierten Delikatessen-Jägern (Haifischflossen-Suppen etc.) – als rechtsfreier Raum missbraucht werden. Einen interessanten Hinweis haben wir bezüglich der Rechtslage übrigens von einem unserer Facebook-Fans erhalten, nämlich auf § 34 StGB, den „Rechtfertigenden Notstand“.
Gerade seine Erfolge bei der ständigen Auseinandersetzung mit illegalen Walfängern haben Paul Watson zur Zielscheibe gemacht. Um ihn und seinesgleichen zu diskreditieren wurde im Rahmen der Green-Scare-Kampagne vom FBI der Ausdruck „Öko-Terroristen“ geprägt. Öko-Terroristen seien nach Al Qaida die größte Bedrohung der Sicherheit. Dieser Video-Ausschnitt zeigt, dass Watson mit dieser Bezeichnung recht gelassen umgeht. Doch sowohl die Diffamierung als auch die Kriminalisierung der Umwelt-AktivistInnen nehmen zu. Besonders dramatisch geschieht das in den USA, in denen enorm hohe Strafen gegen die AktivistInnen verhängt werden, wie beispielsweise die Dokumentation „Rebellen im Namen der Erde“ zeigt.
Auch in Österreich haben Prozesse gegen Tierschützer deutlich gemacht, was im Rahmen rechtsstaatlicher Justiz alles möglich ist. Gleichzeitig werden zunehmend Spitzel und Spione bei Umweltgruppen, Bürgerinitiativen und anderen Nicht-Regierungs-Organisationen eingesetzt – mal von staatlicher Seite, mal von den Konzernen. Über die Hexenjagd auf UmweltaktivistInnen hat der US-amerikanische Journalist Will Potter das Buch „Green is the New Red“ geschrieben. Er ist zur Zeit auf Vortragsreise zu diesem Thema in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.
: 5
Ministerin Schröder –
Rückschritt als Programm
Die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat wegen ihrer antidemokratischen Ausfälle schon etliche Male Anlass zu Kritik gegeben. Über ihre Extremismusklausel, die linken und antifaschistischen Organisationen ihre Arbeit gegen Rechts erschwert, haben wir in einer vorherigen ethecon email info ebenso berichtet („McCarthy lässt grüßen“) wie über ihre offensichtliche Blindheit auf dem rechten Auge. Mittlerweile hat das Dresdner Verwaltungsgericht die „Demokratieerklärung“ genannte Extremismusklausel übrigens für rechtswidrig erklärt.
Danach kam das Nein der FRAUENministerin zur gesetzlich festgeschriebenen Frauenquote in Unternehmen. Anvisiert waren ursprünglich einmal 30 Prozent Frauenanteil in Führungspositionen. Das stieß bei den Konzernen auf wenig Gegenliebe. Offenbar war den Bossen ein garantierter Männeranteil von 70 Prozent nicht genug. Schröder wollte – wie die Bosse – lieber flexible Selbstverpflichtungen als starre Gesetze. Und das, obwohl auch sie über eine Frauenquote zu ihrem Job gekommen ist. Anderen Frauen scheint sie das nicht zu gönnen – Gleichberechtigung nein danke! Daher kam es wohl auch zu ihrem Buch mit dem unter diesen Umständen so bezeichnenden Titel „Danke, emanzipiert sind wir selber!“
Ein weiteres Paradebeispiel für das planmäßige Rollback der Errungenschaften der fortschrittlichen Frauenbewegung in diesem Land ist die von Schröder verkündete „Herdprämie“, offiziell „Betreuungsgeld“ genannt. Anstatt den Ausbau der Kitaplätze ernsthaft voranzutreiben, damit endlich eine Kinderbetreuung von 7 bis 18 Uhr gewährleistet wird und Frauen endlich ihren Beruf ausüben können, sollen Eltern 100 Euro erhalten, wenn sie ihr Kind zu Hause behalten. Während zur „Beschleunigung“ des Kita-Ausbaus 350 Millionen Euro als Kredit vergeben werden sollen, kostet die Herdprämie den Bund rund 400 Millionen Euro im Jahr 2013 und ab 2014 – nach einer geplanten Erhöhung – jährlich 1,2 Milliarden Euro. Damit wird deutlich: Die Herdprämie soll nicht den Frauen helfen, sie soll die Zahl der Arbeitslosen absenken: Wer Herdprämie erhält zählt nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik. Und Hartz-IV-EmpfängerInnen haben – natürlich! – wieder einmal nichts von dieser Prämie, da das Geld sofort mit ihren anderen Bezügen verrechnet wird.
Ähnlich ist es mit den Krippenplätzen, also den Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. Obwohl lange feststand, dass alle Eltern unseres Landes zum 1. August 2013 einen gesetzlichen Anspruch auf einen solchen Krippenplatz haben sollen, ist viel zu wenig getan worden, um das auch tatsächlich einzulösen. Offiziell fehlen 130.000 Krippenplätze – andere sprechen von 400.000 und betrachten das Vorhaben damit als gescheitert. Das Betreuungsgeld soll Eltern jetzt davon abhalten, ab dem kommenden Jahr ihren Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz einzuklagen.
Alles in allem: Schröders Ideal sieht offenkundig vor, dass sich die emanzipierte Frau von heute weder über ihre Schwierigkeiten bei der Jobsuche noch über den Kitaplatz-Mangel beschwert, sondern dankend am heimischen Herd bleibt und dafür ein Taschengeld erhält.
Unser Vorschlag: Kristina Schröder sollte mit leuchtendem Beispiel vorangehen und an den Herd zurückkehren und sich dort um ihr Kind kümmern. Dafür gönnen wir ihr sogar glatt die 100 Euro.
P.S. Offenbar sind wir nicht die einzigen, die mit der Arbeit der Ministerin unzufrieden sind. Diese Bildergalerie der taz schlägt ihr ebenfalls einige neue Jobs vor.
: 6
Flüchtlingsthematik:
SOS for Human Rights
Die Stiftung ethecon setzt sich bereits seit dem Jahr 2006 mit der Kampagne „Fluchtursachen bekämpfen!“ für die Rechte der Flüchtlinge ein. Die entsprechende Erklärung von Vorstand und Kuratorium der Stiftung finden Sie hier, das entsprechende Kampagnenflugblatt finden Sie hier. Im Jahr 2010 verlieh die ethecon Elias Bierdel den Internationalen ethecon Blue Planet Award für seinen seit Jahrzehnten andauernden Einsatz für die Rechte der Flüchtlinge und gegen das menschenverachtende Grenzregime der Europäischen Union (FRONTEX).
Im Rahmen der ethecon Kampagne „Fluchtursachen bekämpfen!“ kooperieren wir auch mit SOS for Human Rights, einer Kampagne, die u.a. mit einem Theaterstück über Flüchtlinge und ihre lebensgefährlichen Wege nach Europa durch Deutschland tourt. Das Stück setzt sich ein für Menschenrechte von Flüchtlingen an den Außengrenzen und innerhalb der EU. Die Forderungen lauten: Fluchtwege freihalten! Den unerklärten Krieg gegen die Flüchtlinge beenden! Kinder- und Menschenrechte umsetzen!
Ins Leben gerufen wurde die Kampagne unter anderem von Jugendliche ohne Grenzen, GRIPS Theater Berlin, PRO ASYL und Borderline Europe, der vom Blue Planet Preisträger Elias Bierdel mitbegründeten Flüchtlings- und Menschenrechtsorganisation.
ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie gehört zu den Organisationen, die den Appell unterstützen, mit dem Jugendliche ohne Grenzen sich an die Politikerinnen und Politiker der EU wendet. Sie können den Appell online unterzeichnen.
Das Theaterstück dazu hatte seine Uraufführung im November 2010 und wird seitdem immer wieder in Berlin gezeigt. Auf Tournee ist es schon mehrfach gegangen, weitere Auswärtstermine stehen im Juni in Köln und Moers an. Besonders für Schulen ist das Stück interessant, um sich mit dem Thema Flüchtlinge und Menschenrechte auseinanderzusetzen. Dafür kommt das GRIPS Theater auch zu Ihnen. Wer die Möglichkeit hat, eine Vorstellung mitzuorganisieren, kann sich an uns oder direkt an Magz Barrawasser vom GRIPS Theater wenden. Ihre Kontaktdaten finden sich auf der Tournee-Seite ganz unten.
Weitere Kooperationen zwischen ethecon und SOS for Human Rights sind in Planung. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, eine Aufführung in Düsseldorf (wo der ethecon-Vorstand sein Büro hat) zu organisieren. Wer dabei helfen kann und möchte – beispielsweise durch das Bereitstellen von Räumlichkeiten wie einer Schul-Aula -, kann sich hier bei uns melden. Momentan versuchen wir, gemeinsam eine Aufführung voraussichtlich für Ende September zu organisieren.
: 7
ethecon –
Erbschaft und Vermächtnis
Wohl niemand redet gerne über den Tod. Zumeist werden die Gedanken daran beiseite geschoben. Dabei fragt sich manch einer im Laufe seines Älterwerdens aber doch, was er der Welt eigentlich hinterlässt?
Eine gute Möglichkeit, über den eigenen Tod hinaus zu wirken, gibt der Umgang mit dem eigenen Vermächtnis. Wenn Sie dieses ganz oder teilweise einer Organisation hinterlassen, die Ihre Ziele vertritt, stellen Sie sicher, dass auch weiterhin für Ihre Ziele gekämpft wird. Bei einer gemeinnützigen Organisation oder Stiftung wie ethecon entfällt sogar die Erbschaftssteuer. Doch gerade bei einem so sensiblen Thema stellen sich viele Fragen, bevor eine solche Entscheidung gefällt werden kann.
Als Hilfestellung bieten wir daher eine Broschüre mit vielen nützlichen Tipps rund um das Thema Erbschaft und Vermächtnis an, die Sie entweder in unserem Download-Bereich herunterladen oder bei uns kostenlos bestellen können. (Für eine kleine Spende zur Deckung der Unkosten sind wir natürlich dankbar.)
ethecon mit einem Testament bzw. einem Vermächtnis zu stärken, weit über den eigenen Tod hinaus, dafür haben sich bereits eine ganze Reihe Menschen entschieden. Sie wollen derart Zeichen setzen, wollen den nach ihnen kommenden Generationen zur Seite stehen, wenn sie schon nicht verhindern können, dass der Planet in immer verheerenderem Zustand an die Kinder weitergereicht wird.
Entscheidend ist, dass ein Vermächtnis bzw. Testament abgefasst wird, bevor es zu spät ist. Zu früh ist es nie, denn solch ein Dokument kann jederzeit geändert und neu gefasst werden. Tritt jedoch ein Unfall oder eine schwere Krankheit ein, ist es zu spät, seinen „letzen Willen“ zu Papier zu bringen. Dann kann es sein, dass das Erbe nicht so gehandhabt wird, wie man es sich vorgestellt und gewünscht hat. Oder dass es sogar an den Staat fällt, wie das regelmäßig dann der Fall ist, wenn keine gesetzlichen Erben vorhanden sind –
Natürlich stehen wir auch gerne und vor allem vertraulich für Gespräche – falls gewünscht – zu diesem Thema zur Verfügung und beraten bei der Abfassung von Vermächtnissen und Testamenten.
______________
Es gibt in Deutschland ca. 20 Tsd. Stiftungen, international mehrere hunderttausend. Zumeist sind es Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen, denen es in erster Linie um Macht und Geld geht, etwa den Erhalt großer Familienvermögen bzw. die Sicherung der gegebenen politischen Verhältnisse. Es gibt auch Förderstiftungen für alle möglichen Zwecke und sehr viele karitative Stiftungen, die sich um eine Vielzahl von Umweltschutz-, Gesundheits- etc. Problemen kümmern.
ethecon ist eine der wenigen Stiftungen, die sich system-, konzern- und globalisierungskritisch für einen grundlegenden Wandel der Verhältnisse engagieren. ethecon ist eine Stiftung „von unten“, die sich vor allem in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht.
Die Stiftung hat derzeit 20 StifterInnen, weitere Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften sind willkommen.
Spenden bitte an:
EthikBank
Konto 30 45 536
BLZ 830 944 95
Internationale Bankverbindung
BIC GENODEF1ETK
IBAN DE 58 830 944 95 000 30 45 536
Werden Sie Fördermitglied. Ab 60 Euro jährlich möglich. Formlose Mitteilung unter Angabe eines Kontos zur Abbuchung des Beitrages genügt: mailto:info@ethecon.org.
Bei Interesse an einer Zustiftungen sprechen Sie am besten mit uns. Kurze Nachricht genügt.
Online spenden können Sie hier. Fördermitglied (ab 60 Euro jährlich) werden Sie hier. Zustiften (ab 5.000 Euro) können Sie hier. Eine Ansparzustiftung (ab 20 Euro monatlich) zeichnen Sie hier.
ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie
Ahrenshooper Str. 73
D-13051 Berlin
Fon 030 – 22 32 51 45
eMail mailto:info@ethecon.org
Internet https://www.ethecon.org/
Oder direkt an den Vorstand:
Axel Köhler-Schnura
Schweidnitzer Str. 41
40231 Düsseldorf
Fon 0211 – 26 11 210
Fax 0211 – 26 11 220
eMail mailto:aks@ethecon.org
Vorstand
Axel Köhler-Schnura/Düsseldorf
Dipl. Kfm./Träger des Preises für Zivilcourage 2000
Uwe Friedrich/Bonn
Dipl. Ing. und Stadtplaner/Betriebsrat
Gudrun Rehmann/Detmold
Journalistin
Kuratorium
Elke von der Beeck/Wuppertal
Erwachsenenbildnerin
Katharina Kniesche-Schubert/Hamburg
Bankkauffrau/Betriebsratsvorsitzende
Friedhelm Meyer/Düsseldorf
ehem. Pfarrer
Christiane Schnura/Düsseldorf
Dipl.Soz.Päd.
Wolfgang Teuber/Lübeck
Journalist
Karen Teuber-Genn/Lübeck
Dipl.Päd. und Theaterpädagogin
Lydia Will/Köln
Studentin