Erklärung von Vorstand und Kuratorium der Stiftung ethecon vom 18. März 2018
Entmachtung der Investor*innen und Konzerne – Voraussetzung für den Schutz des Wassers!
Wasser ist keine Ware.
Wasser ist elementar für unser Leben.
Wasser ist ein Menschenrecht!
Am 28.Juli 2010 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der Resolution 64/292 das Recht auf Wasser als Menschenrecht anerkannt. Nicht weniger als 35 Programme und Sonderorganisationen der Vereinten Nationen untersuchen Wasserfragen, sie forschen und suchen Problemlösungen in diesem Bereich.
Weg von den Symptomen, hin zu den Ursachen!
Aber solange nur an Symptomen gearbeitet wird, wird es keine nachhaltigen Lösungen geben: Die verheerende Situation ist systembedingte Folge der profitorientierten kapitalistischen Wirtschaftsweise.
> Rund 700 Millionen Menschen auf der Welt haben noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 2,4 Milliarden Menschen müssen ohne Toiletten oder Latrinen auskommen. Noch immer sterben täglich über 10.000 Menschen an Erkrankungen, die durch verschmutztes Wasser verursacht werden.
> In zahlreichen Ländern haben sich Investoren und Konzerne Zugriff zum Trinkwasser verschafft, indem sie sich Wasserrechte erkauft und erpresst und mit hartnäckiger Lobbyarbeit die Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung durchgedrückt haben. Unternehmen stehlen der Allgemeinheit die Wasserressourcen und vermarkten oder belasten sie.
> Getrieben von ökonomischen und politischen Interessen bereichern sich manche Staaten durch Wasserentnahme auf Kosten anderer Länder und bringen diese in Not. Etwa durch Staudammbau und übermäßige Entnahmen für die eigene Industrie und Landwirtschaft und Störung der natürlichen Abflussregime.
> Die industrialisierte Landwirtschaft vergiftet das Grund- und Oberflächenwasser. Die Gifte und ihre Abbauprodukte fließen früher oder später in die Meere.
> Die Verschmutzung der als Kloaken durch die Bewohner und Industriebetriebe an ihren Ufern benutzten Bäche, Seen und Flüsse hat global ein nie gekanntes Ausmaß erreicht.
> Die Meere werden missbraucht als riesige Müllkippen für Abfälle aller Art, von verklappten Chemie- und Atomabfällen über Mikroplastik und Nanopartikel bis hin zu den inzwischen allen bekannten riesigen Strudeln aus Plastikmüll.
Entmachtung der Investor*innen und Konzerne
Wesentliche Ursache für die verheerenden Entwicklungen im Hinblick auf das Wasser sind die global agierenden Investor*innen und ihre Konzerne. Mit ihren Profitinteressen agieren sie immer rücksichtsloser zum Nachteil von Mensch und Umwelt. Vor dem Hintergrund der für sämtliches Leben auf dem Planeten entscheidenden Frage des Wassers müssen sie entmachtet werden.
Zugleich müssen staatliche und internationale Organisationen wie die UN und ihre Unterorgane gestärkt und mit weiterreichenden Kompetenzen ausgestattet werden. Alle bereits bestehenden staatlichen, zwischenstaatlichen und privaten Initiativen, die sich mit Wasserfragen auseinandersetzen, zusammenarbeiten und im globalen Maßstab nach Lösungen suchen.
ethecon- Stiftung Ethik & Ökonomie wirkt für die „Beachtung ethischer, ökologischer, sozialer und menschenrechtlicher Prinzipien bei Organisation und Durchführung ökonomischer Vorhaben.“ (Satzung der Stiftung)
ethecon – Stiftung Ethik und Ökonomie prangert diejenigen an, die das Menschenrecht auf gesundes Wasser mit Füßen treten. Darunter fallen fast alle Unternehmen, deren Investor*innen und Manager*innen bisher mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award geschmäht wurden. Von DOW CHEMICAL über NESTLÉ bis hin zu COCA-COLA!
ethecon- Stiftung Ethik & Ökonomie wirkt für die „Beachtung ethischer, ökologischer, sozialer und menschenrechtlicher Prinzipien bei Organisation und Durchführung ökonomischer Vorhaben.“ (Satzung der Stiftung)
Die Stiftung ethecon fordert daher: Um in Frieden, sozial gerecht und ökologisch sinnvoll zu produzieren und Handel zu treiben, ist der Umbau der Gesellschaftsordnung weg von Egoismus und persönlichem Vorteil, weg vom Diktat der Profite, hin zu Demokratie, Solidarität und Völkerfreundschaft notwendig. Statt des Ausbaus unkontrollierter Rechte für Konzerne und Finanzinvestoren bedarf es der Einschränkung ihrer Macht, der Vergesellschaftung und der demokratischen Kontrolle über sie!
Berlin, den 18. März 2018
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(Vorstand Axel Köhler-Schnura)
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