Begründung für die Verleihung des
Internationalen ethecon Black Planet Award 2018 an
Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands), Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen) des Automobil-Konzerns VOLKSWAGEN AG (Deutschland):
Während des 2. Weltkriegs produzierte VOLKSWAGEN Kriegsfahrzeuge und Raketen für die Wehrmacht. Das Management von VOLKSWAGEN setzte sich persönlich für den Erfolg der deutschen Angriffskriege ein und beaufsichtigte den Einsatz tausender ZwangsarbeiterInnen, Kriegsgefangener und KZ-Insassen in seinen Werken. Mit dem „Arbeitsdorf“ von Wolfsburg beaufsichtigte die Führung von VOLKSWAGEN selbst ein werkseigenes Konzentrationslager. VOLKSWAGEN verweigert seither eine angemessene Entschädigung der Opfer.
Auch nach dem Krieg setzte VOLKSWAGEN seine Produktion unter faschistischen, gewerkschaftsfeindlichen Rahmenbedingungen im Ausland fort. In Brasilien unterstützte VOLKSWAGEN 1964 das Militär bei einem Putsch und beteiligte sich anschließend an der Ausspähung, Inhaftierung, Folterung und Ermordung von GewerkschafterInnen und kämferischen KollegInnen. Noch heute bezieht VOLKSWAGEN durch Sklaven- und Kinderarbeit gewonnene Rohstoffe aus dem Kongo und profitiert von Massakern an BergarbeiterInnen durch die Hände seiner südafrikanischen Zulieferer.
VOLKSWAGEN steht durch die wiederholte Bestechung von Betriebsräten und FunktionärInnen unter enger Einbindung der Politik der Bundesrepublik sowie durch intransparente Wechsel zwischen Leitungs- und Kontrollgremien beispielhaft für eine korrupte Unternehmenskultur. Großaktionäre und Vorstände von VOLKSWAGEN haben in den vergangenen Jahrzehnten die Übernahme des Konzerns durch den Mehrheitseigner PORSCHE SE ermöglicht und so eine Machtkonzentration in privaten Händen ermöglicht. Sie haben die Bedeutung des VOLKSWAGENgesetzes ausgehöhlt, die öffentliche Kontrolle über den Konzern untergraben und der Privatisierung Vorschub geleistet.
VOLKSWAGEN hält an einem Modell der Mobilität fest, das auf Individualverkehr und Verbrennungsmotoren beruht, obwohl dieses Verkehrsmodells nachweislich Krankheit und Tod durch Schadstoffe und nicht zuletzt den Klimawandel mitverursacht. Das Management von VOLKSWAGEN hält entgegen besserem Wissen an seinem zerstörerischen Geschäftsmodell fest und täuscht die Weltöffentlichkeit über das Ausmaß dieser Zerstörung.
Mit der Installation von Betrugssoftware in seinen Dieselfahrzeugen und auch mit seiner Lobbyarbeit in der deutschen und europäischen Politik hat die VOLKSWAGEN-Spitze ein effektives gesetzliches Vorgehen gegen Luftverschmutzung und Klimawandel vorsätzlich umgangen und verhindert. Mit Schweigegeldern an ehemalige leitende Angestellte und Aussageverweigerungen wie etwa jene von Ferdinand Piëch vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss entziehen sie sich noch immer dem Strafvollzug. Als Weltmarktführer ist VOLKSWAGEN, insbesondere das leitende Management und die GroßaktionärInnen, Hauptverantwortlich für den Verkehrskollaps, die tödliche Verpestung der Städte und die nahende Klimakatastrophe weltweit.
Zugleich konterkarieren sie alle diese Verbrechen mit haltloser Propaganda, bezahlen Ausstellungen, die die Geschichte des VOLKSWAGEN-Managements verharmlosen, bringen unbequeme Historiker zum Schweigen und bewerben ihre schmutzigen Lieferketten als saubere, statt das Geld in ein wirklich nachhaltiges Geschäftsmodell zu investieren.
Erwähnt sei auch, dass Kuratorium und Vorstand von ethecon bei der Entscheidung zur Schmähung der Vorstände Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands) und Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats) sowie der Großaktionäre Wolfgang Porsche (Porsche Holding SE) und Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsen) des Automobilkonzerns VOLKSWAGEN AG (Deutschland) sich zudem ausdrücklich auf den 1994 vom Permanent Peoples’ Tribunal (PPT) verabschiedeten Vorschlag für eine internationale Charta „Menschenrechte und industrielle Gesundheitsgefahren“ und die Charta der allgemeinen Menschenrechte der Vereinten Nationen beziehen.
Kuratorium und Vorstand von ethecon erklären:
In erster Linie verantwortlich für Entscheidungen und Handeln des weltgrößten Automobil-Konzerns VOLKSWAGEN (Deutschland) sind die Führungskräfte und GroßaktionärInnen, allen voran Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands), Hans Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen). Ihnen gehört das Unternehmen zu wesentlichen Teilen. Sie leiten entscheidend die Firma. Auf ihr Konto gehen der Ruin der menschlichen Gesundheit und die Zerstörung der Umwelt im großen Stil, ja selbst der Tod vieler Menschen. Sie stellen nicht nur eine Gefahr für den Frieden und die Menschenrechte dar, sondern auch für die Demokratie, die Ökologie und die Menschheit insgesamt. Sie handeln zum Vorteil persönlicher Macht und privater Bereicherung. Dafür treten sie Moral und Ethik mit Füßen und nehmen den Untergang der Erde als Schwarzer Planet in Kauf.
ethecon sieht im Handeln der Führungskräfte Herbert Diess und Hans Dieter Pötsch sowie der Großaktionäre Wolfgang Porsche und Stephan Weil des weltgrößten Automobil-Konzerns VOLKSWAGEN (Deutschland) einen schockierenden Beitrag zu Ruin und Zerstörung unseres Blauen Planeten. Für diese erschreckende Missachtung und Verletzung menschlicher Ethik schmäht ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie die genannten Verantwortlichen von VOLKSWAGEN mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award 2018.
Zugleich setzt sich ethecon zusammen mit den nationalen und internationalen konzern- und globalisierungskritischen Bewegungen aktiv dafür ein, dass die Genannten sowie alle anderen verantwortlichen ManagerInnen und GroßaktionärInnen für ihre Verbrechen gegen menschliche Ethik und für die von VOLKSWAGEN verursachten Umwelt-, Gesundheits-, finanziellen, sozialen und sonstigen Schäden als Vertreter des Konzerns und auch persönlich in Haftung genommen, zur Rechenschaft gezogen und gegebenenfalls auch bestraft werden.
Der Internationale ethecon Black Planet Award 2018 an Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands), Hans-Dieter Pötsch (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Porsche (Großaktionär/PORSCHE HOLDING SE) und Stephan Weil (Großaktionär/Ministerpräsident Niedersachsen) des Automobilkonzerns VOLKSWAGEN AG (Deutschland) wird zusammen mit dem Internationalen ethecon Blue Planet Award 2018 an die Friedensaktivistin Mary Ann Wright (USA) in einem öffentlichen Festakt in Berlin am 17. November 2018 verliehen.
Berlin, Internationaler Tag des Friedens, 21. September 2018
Zum Dossier: