Larry Fink – Nichts als Greenwashing

Larry Fink, CEO des größten Finanzkonzerns BLACKROCK hat letzte Woche seinen jährlichen Rundbrief an die Konzernherren der Welt verschickt. Schon im letzten Jahr hatte er für Furore gesorgt, weil er sich vermeintlich für die Stabilisierung des Weltklimas einsetzte und die Vorstände der großen Konzerne dazu aufforderte, ihren Industrien „Purpose“ zu verleihen. Die junge Generation müsse durch Sinnstiftung integriert werden, so Fink. Doch von seinen Investitionen in der Rodung der Regenwälder, in Fossilen Energien oder auch in der Atomwaffenproduktion trennte sich BLACKROCK nicht. Bei genauer Betrachtung handelte es sich also um einen Aufruf zum Greenwashing.

In diesem Jahr verbreitet Fink’s Brief eine neue Phrase in den Chefetagen: „Net Zero by 2050″. Danach sollen künftig mehr – und keineswegs alle – Geldanlagen bis zum Jahr 2050 „Klimaneutral“ werden. Also in 30 Jahren! Das ist eine Vertagung einer Lösung auf den Sankt Nimmerleinstag. Dabei hat der Klimakollaps längst begonnen. Außerdem lässt das Wort „Netto“ die Tür für viel zu viele trügerische oder schädliche „Klimalösungen“ offen.

Die Forderungen von Klima-Protesten nach konkreten Desinvestitionen werden also weiter in den Wind geschlagen. Kohle, Amazonas-Öl, Teersande und arktische Bohrungen, und natürlich auch Gewalt gegen Indigene und Gewerkschaften bleiben auf dem Menü. Die Ultra-Reichen dieser Welt wissen was sie tun. Für ihre Profite treiben sie den Planeten an den Rand der Unbewohnbarkeit. Stellvertretend wurde Larry Fink 2017 mit dem ethecon Dead Planet Award international an den Pranger gestellt.

Der Kampf gegen das Profitsystem ist immer konkret, jedes Konzernverbrechen im Sinne der Profite hat Opfer und Akteure. ethecon benennt Ross und Reiter. ethecon Blue Planet Preisträgerin Rachna Dhingra brachte es bei einer Rede über die Profiteure der Gas-Katastrophe von Bhopal auf den Punkt:

„Lasst es uns für sie zu einer persönlichen Angelegenheit machen, denn sie haben es zu einer persönlichen Angelegenheit für uns gemacht!“