14-05-21
DEUTSCHE BANK wird gerügt
Ein Bündnis von NROs zieht Bilanz
Zur Hauptversammlung der DEUTSCHEN BANK am 22.05. in Frankfurt a.M. wird eine Reihe nationaler und internationaler Nicht-Regierungsorganisationen (NRO) öffentlich Kritik an den Geschäftspraktiken des Finanzinstituts üben. Sie werden dabei den Internationalen ethecon Black Planet Award 2013 an die beiden Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain und Jürgen Fitschen sowie die Großaktionäre übergeben.
Das Bündnis wird getragen vom Dachverband der Kritischen Aktionäre, von ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie, Facing Finance, Friends of the Earth Südafrika, Oxfam, Rettet den Regenwald, Robin Wood und urgewald. Sie stehen in Kooperation mit einer Vielzahl weiterer Organisationen und Menschen in aller Welt und werfen den Verantwortlichen der Bank vor, für die Profite der DEUTSCHEN BANK im großen Stil Hunger und Leid über die Welt zu bringen.
Auf der heutigen Pressekonferenz des Bündnisses machten die VertreterInnen von ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie, Facing Finance, oxfam, urgewald sowie ein Betroffener aus Australien das Ausmaß der zerstörerischen Geschäftspraktiken der DEUTSCHEN BANK an ausgewählten Beispielen deutlich:
- Der Touristenführer Tony Brown aus Australien (fight for the reef) berichtete über die aktuelle Problematik am Great Barrier Reef, das selbst nach Aussagen der örtlichen Regierung höchst gefährdet ist durch den Plan, den Kohlehafen auszubaggern. Die DEUTSCHE BANK finanziert den Ausbau des Hafens mit.
- Wie die DEUTSCHE BANK in Indien mit der Finanzierung des Konzerns COAL INDIA an massiver Umweltzerstöung beteiligt ist, die für die heimische Bevölkerung Vertreibung und Krankheit bedeutet, erläuterte Heffa Schücking von urgewald e.V.
- Die Nahrungsmittelspekulationen der DEUTSCHEN BANK, die Hunger und Unterernährung verursacht, stellte David Hachfeld (Oxfam) in das Zentrum seiner Ausführungen.
- Thomas Küchenmeister (Facing Finance) beleuchtete die Investitionspraktiken der DEUTSCHEN BANK in Rohstoffunternehmen sowie die Rüstungsindustrie bis hin zu Streumunition und Atomwaffen.
ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie stellt die beiden Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain und Jürgen Fitschen sowie Großaktionäre der DEUTSCHEN BANK mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award 2013 an den Pranger. In einem umfangreichen Faktendossier und einem Offenen Brief (s. ethecon Black Planet Dossier 2013 und downloads) begründet die Stiftung diese Entscheidung. Sie, die Vorstandsvorsitzenden und Großaktionäre, sind es, die letztlich die „Verantwortung für Ruin und Zerstörung unseres Blauen Planeten“ tragen, heißt es in der Begründung aus dem ethecon Black Planet Dossier 2013 DEUTSCHE BANK. Der Schmähpreis „brandmarkt Gleichgültigkeit und Ignoranz“ und symbolisiert, dass die geschmähten Manager und Aktionäre „zum Vorteil persönlicher Macht und privater Bereicherung … den Untergang der Erde als Schwarzen Planeten in Kauf nehmen“ (ebd.).
Das Bündnis nationaler und internationaler Organisationen wird den Internationalen ethecon Black Planet Award 2013
am 22. Mai 2014 im Rahmen der Aktionärshauptversammlung der DEUTSCHEN BANK in Frankfurt am Main an Anshu Jain und Jürgen Fitschen sowie die Großaktionäre überbringen. Dazu wird es lautstarke Protestaktionen vor der Frankfurter Festhalle und kritische Redebeiträge innerhalb der HV geben.
ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie reichte im Vorfeld der HV fünf Gegenanträge ein, in denen wegen der Verantwortung
für die zerstörerischen Geschäfte der Bank auf Nichtentlastung von Vorstand und Aufsichtsrat plädiert wird. Außerdem wird beantragt, die Gewinnausschüttung auf 10 Cent zu reduzieren, um mit den frei werdenden Geldern Entschädigungen für
Opfer und soziale Verbesserungen für die Belegschaften zu finanzieren. Darüber hinaus wird der Erhöhung der Bonuszahlungen widersprochen, da diese dazu beitragen, die Profite der Bank über das Wohl von Mensch und Umwelt zu stellen.
Das Bündnis hat die Vorstandsvorsitzenden der Bank aufgefordert, die Schmähtrophäe des Internationalen ethecon Black Planet Award 2013
öffentlich vor den Toren der HV in Empfang zu nehmen. Axel Köhler-Schnura, Gründungsstifter und Vorstand von ethecon, wird die Preistrophäe
zusammen mit dem Offenen Brief überreichen. „Der Schmähpreis fordert die Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain und Jürgen Fitschen sowie die
Großaktionäre dazu auf, die Ausbeutung und den Ruin von Mensch und Umwelt durch den DEUTSCHE-BANK-Konzern zu beenden sowie soziale Gerechtigkeit, Sicherheit und Menschenrechte im Unternehmen selbst und in dessen Wirkungsfeld sicherzustellen.“
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Die Internationalen ethecon Black Planet Awards bisher schmähten Manager und GroßaktionärInnen der Konzerne MONSANTO/USA (2006), NESTLÉ/Schweiz (2007), BLACKWATER (XE)/USA (2008), Formosa Plastics Group/Taiwan (2009), BP/Großbritannien (2010), TEPCO/Japan (2011) und GLENCORE/Schweiz (2012).
Die Internationalen ethecon Blue Planet Awards ehrten in den vergangenen Jahren Diane Wilson/USA (2006), Vandana Shiva/Indien (2007), José Abreu und Hugo Chávez/Venezuela (2008), Uri Avnery/Israel (2009), Elias Bierdel/Österreich (2010), Angela Davis/USA (2011) sowie Jean Ziegler/Schweiz (2012).
ethecon ist im Gegensatz zu den vielen Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen eine der wenigen Stiftungen „von unten“, die sich mit ihren derzeit 40 ZustifterInnen und dem Leitmotiv „Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!“ in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht. Die noch junge Stiftung finanziert sich über Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften.
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